BGH - Urteil vom 09.12.1982
III ZR 106/81
Normen:
BauGB § 217 ; ZPO § 295 ;
Fundstellen:
BGHZ 106, 81
BGHZ 86, 104
DRsp V(527)266e
DVBl 1983, 340
NJW 1983, 1793
NJW 1983, 1793 [Verletzung der Vorschriften über die Bestellung des Einzelrichte

Statthaftigkeit einer allgemeinen Leistungsklage; Rechtsfolgen von Verstößen gegen Verfahrensvorschriften

BGH, Urteil vom 09.12.1982 - Aktenzeichen III ZR 106/81

DRsp Nr. 1996/14261

Statthaftigkeit einer allgemeinen Leistungsklage; Rechtsfolgen von Verstößen gegen Verfahrensvorschriften

Auch allgemeine Leistungsklagen sind jedenfalls dann statthaft, wenn sie auf den Vollzug eines Verwaltungsakts der in § 157 Abs. 1 BBauG genannten Art gerichtet sind. Verstöße gegen Verfahrensvorschriften, deren Einhaltung im öffentlichen Interesse liegt, können nicht durch rügelose Einlassung geheilt werden.

Normenkette:

BauGB § 217 ; ZPO § 295 ;

Hinweise:

Hinweis zu B

Bei dem im öffentlichen Interesse liegenden Verfahrensmängel handelt es sich zunächst um die von Amts wegen zu beachtenden Prozeßvoraussetzungen; vgl. hierzu: Vorbemerkung zu § 253 ZPO.

Nichtverzichtbare Verfahrensvorschriften Einzelfälle:

Die ordnungsgemäße Besetzung des Gerichts bei der Entscheidung (BPatG, GRUR 1979, 402; OLG Frankfurt/M., NJW 1976, 1545 [nach Verfahrensfehler bei der Richterablehnung]).

Verstöße bei der Übertragung auf den Einzelrichter, § 348 Abs. 3, sowie § 348 Abs. 4 ZPO (OLG Köln, NJW 1976, 1101; OLG Koblenz, MDR 1986, 153; OLG Karlsruhe, VersR 1986, 662; OLG Oldenburg, MDR 1982, 856; OLG Schleswig, NJW 1988, 69; aA.: OLG Düsseldorf, NJW 1981, 352; OLG Frankfurt/M., NJW 1977, 301, OLG Karlsruhe, VersR 1989, 810).

Fehler bei der Entscheidungsverkündung (RGZ 30, 297; 133, 218).

Zustellung des Urteils (BGH, LM § 295 Nr. 4 = NJW 1952, 934).