BAG - Urteil vom 13.05.2004
10 AZR 120/03
Normen:
GG Art. 3, 14 ; SGB III §§ 209 ff. 354 ; ZPO §§ 138 269 283 ; BGB § 197 (a.F.) § 273 Abs. 1 ; HGB §§ 128 f. § 161 Abs. 1 ; TVG § 4 Abs. 2 § 5 Abs. 4 ; Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe (VTV - i.d.F. vom 30. November 1995, 18. Dezember 1996, 21. Mai 1997) § 1 Abs. 2 §§ 24 f. 27 29 Abs. 1 § 31 ;
Fundstellen:
NZA 2004, 1120
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 17.09.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 15 Sa 1740/98
ArbG Wiesbaden, vom 26.05.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Ca 2148/96 8 Ca 410/97 8 Ca 1481/96 8 Ca 479/97 8 Ca 175/97 8 Ca 2230/97 8 Ca 1682/97 8 Ca 1048/97

Tarifauslegung; Tarifrecht; Prozessrecht - Sozialkassenverfahren im Baugewerbe; Installationsarbeiten; Verrechnung von Erstattungen der Urlaubskasse (ULAK)

BAG, Urteil vom 13.05.2004 - Aktenzeichen 10 AZR 120/03

DRsp Nr. 2004/11192

Tarifauslegung; Tarifrecht; Prozessrecht - Sozialkassenverfahren im Baugewerbe; Installationsarbeiten; Verrechnung von Erstattungen der Urlaubskasse (ULAK)

Orientierungssätze: 1. Die Differenzierung zwischen gewerblichen Arbeitnehmern und Angestellten bei der Beitragspflicht der Arbeitgeber zu den Sozialkassen des Baugewerbes verstößt nicht gegen Art. 3 GG. 2. Dass nach den Bautarifverträgen eine Beitragspflicht zu den Sozialkassen auch dann begründet sein kann, wenn der Betrieb nicht an der Förderung der ganzjährigen Beschäftigung in der Bauwirtschaft nach dem SGB III teilnimmt, begegnet weder verfassungsrechtlichen noch sonstigen rechtlichen Bedenken. 3. Beruft sich ein Arbeitgeber auf eine der Ausnahmen des § 1 Abs. 2 Abschn. VII VTV, so trägt er insoweit die Darlegungs- und Beweislast. 4. Die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes (ZVK) ist nicht verpflichtet, Erstattungen der Urlaubskasse des Baugewerbes (ULAK) dem Beitragskonto eines Arbeitgebers gutzuschreiben, solange dieser seiner Meldepflicht gem. § 27 VTV nicht nachkommt. 5. Eine Beitragsschuldnerin (GmbH & Co.) und ihre persönlich haftende Gesellschafterin (GmbH) haften für die Beitragsverpflichtungen wie Gesamtschuldner. 6. Eine Einwilligung gem. § 269 ZPO in eine Klagerücknahme kann auch konkludent erfolgen.

Normenkette:

GG Art. 3, 14 ; SGB III §§ 209 ff. 354 ; ZPO §§ 138 269 283 ; BGB § 197 (a.F.) § 273 Abs. 1 ;