BGH - Urteil vom 10.07.1987
V ZR 284/85
Normen:
BGB §§ 781, 313, 242 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 138 Abs. 1 Mißverhältnis 1
BGHR BGB § 242 Arglist 3
BGHR BGB § 781 Satz 2 Arglist 1
DB 1987, 2456
DRsp I(125)323b
DRsp I(138)536e
DRsp-ROM Nr. 1992/2985
JR 1988, 237
MDR 1988, 39
NJW 1988, 130
WM 1987, 1224
ZfBR 1988, 18
Vorinstanzen:
OLG Celle,
LG Göttingen,

Unzulässigkeit der Berufung auf Formnichtigkeit der Anerkennung einer Kaufpreisschuld

BGH, Urteil vom 10.07.1987 - Aktenzeichen V ZR 284/85

DRsp Nr. 1992/2982

Unzulässigkeit der Berufung auf Formnichtigkeit der Anerkennung einer Kaufpreisschuld

»Hat nach notarieller Beurkundung eines Grundstückskaufvertrages der Käufer seine Kaufpreisschuld in gesonderter Urkunde notariell anerkannt, so verstößt seine Berufung auf die etwaige Formnichtigkeit des Anerkennungsvertrages (vgl. § 781 Satz 2 BGB) grundsätzlich gegen Treu und Glauben.«

Normenkette:

BGB §§ 781, 313, 242 ;

Tatbestand:

Mit notariellem Vertrag vom 27. September 1983 (UR-Nr. 290/83 des Notars J v W) verkauften der Beklagte und seine Ehefrau ein ihnen je zur ideellen Hälfte gehörendes Grundstück von 541 qm in E zum sofort fälligen Kaufpreis von 50.000 DM an die Kläger. Die Verkäufer verpflichteten sich, eingetragene Grundpfandrechte in Höhe von insgesamt 167.860,12 DM "sofort auf eigene Kosten zu beseitigen". In zwei weiteren Urkunden desselben Notars vom gleichen Tage erkannten die Kläger an, dem Beklagten 20.000 DM (UR-Nr. 291/83) und 50.000 DM (UR-Nr. 292/83), jeweils nebst 5 % Zinsen seit 1. Januar 1984, zu schulden, und unterwarfen sich wegen dieser Verpflichtungen der sofortigen Zwangsvollstreckung in ihr Vermögen.