BGH - Urteil vom 30.03.2006
VII ZR 44/05
Normen:
VOB/A § 12 Nr. 1 S. 1 ; BGB § 242 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 1011
BGHZ 167, 75
BauR 2006, 1128
DB 2006, 2233
MDR 2006, 1278
NJW 2006, 2555
NZBau 2006, 504
WM 2006, 1865
ZfBR 2006, 465
ZfIR 2006, 468
Vorinstanzen:
OLG Brandenburg, vom 13.01.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 12 U 106/04
LG Frankfurt/Oder, vom 04.06.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 14 O 422/03

Verwirkung einer in einem Bauvertrag vereinbarten Vertragsstrafe

BGH, Urteil vom 30.03.2006 - Aktenzeichen VII ZR 44/05

DRsp Nr. 2006/16002

Verwirkung einer in einem Bauvertrag vereinbarten Vertragsstrafe

»a) Ein Verstoß gegen § 12 Nr. 1 Satz 1 VOB/A steht der Geltendmachung der Vertragsstrafe nach den Grundsätzen von Treu und Glauben nur entgegen, wenn der Auftragnehmer das Verhalten des Auftraggebers bei Abgabe des Angebots als widersprüchlich werten durfte und er in seinem schutzwürdigen Vertrauen darauf, dass der Auftraggeber sich an die Regelung des § 12 Nr. 1 Satz 1 VOB/A halten werde, enttäuscht worden ist.b) Allein der Umstand, dass eine Vertragsstrafe vereinbart worden ist, ohne dass die Voraussetzungen des § 12 Nr. 1 Satz 1 VOB/A objektiv vorlagen, rechtfertigt es nicht, der vereinbarten Vertragsstrafe ihre Wirkung zu nehmen.c) Es ist Sache des Auftragnehmers, die Voraussetzungen vorzutragen, die es rechtfertigen, die Durchsetzung der Vertragsstrafe im Einzelfall an Treu und Glauben scheitern zu lassen.«

Normenkette:

VOB/A § 12 Nr. 1 S. 1 ; BGB § 242 ;

Tatbestand:

Die Klägerin verlangt von der Beklagten die Bezahlung einer Vertragsstrafe in Höhe von 46.079,03 EUR wegen verzögerter Bauausführung.