OLG Nürnberg - Beschluss vom 24.03.2010
11 WF 329/10
Normen:
FamFG § 113 Abs. 1 S. 2; ZPO § 115 Abs. 1; SGB VIII § 39;
Fundstellen:
FuR 2010, 416
Vorinstanzen:
AG Cham, vom 19.01.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 1 F 669/09

Berücksichtigung von Pflegegeld bei der Bemessung des für die Prozesskostenhilfe maßgeblichen Einkommens

OLG Nürnberg, Beschluss vom 24.03.2010 - Aktenzeichen 11 WF 329/10

DRsp Nr. 2010/7238

Berücksichtigung von Pflegegeld bei der Bemessung des für die Prozesskostenhilfe maßgeblichen Einkommens

1. Pflegegeld im Sinne des § 39 SGB VIII ist nur mit seinem Anteil für die Pflege und Erziehung des Kindes oder Jugendlichen (§ 39 Abs. 1 Satz 2 SGB VIII) Einkommen der Pflegeperson im Sinne des § 115 Abs. 1 ZPO. 2. Der Anteil "Kosten für den Sachaufwand" (§ 39 Abs. 1 Satz 2 SGB VI11) vermindert entsprechend § 115 Abs. 1 Satz 7 ZPO den Unterhaltsfreibetrag des Kindes gemäß § 115 Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 Buchstabe b ZPO.

Auf die sofortige Beschwerde der Antragsgegnerin wird der Beschluss des Amtsgerichts - Familiengericht Cham vom 19. Januar 2010 abgeändert.

Der Antragsgegnerin wird für den ersten Rechtszug Verfahrenskostenhilfe bewilligt. Ihr wird Rechtsanwältin ... aus R. zu den Bedingungen eines im Bezirk des Amtsgerichts Cham niedergelassenen Rechtsanwalts beigeordnet.

Normenkette:

FamFG § 113 Abs. 1 S. 2; ZPO § 115 Abs. 1; SGB VIII § 39;

Gründe:

Die gemäß § 113 Abs. 1 Satz 2 FamFG, § 127 Abs. 2 Satz 2 ZPO statthafte sofortige Beschwerde ist zulässig und hat in der Sache im Wesentlichen Erfolg.