5/5.1 Allgemeines

Autor: Weiberg

Legaldefinition

Seit dem 01.01.2014 ist der Begriff der Mutwilligkeit in § 114 ZPO legal definiert:

Mutwillig ist danach die Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung, wenn eine Partei, die keine Prozesskostenhilfe beansprucht, bei verständiger Würdigung aller Umstände von der Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung absehen würde, obwohl eine hinreichende Aussicht auf Erfolg besteht (vgl. BGH v. 30.11.2016 - XII ZA 55/16, FamRB 2017, 96 und OVG Saarlouis v. 20.11.2013 - 2 D 439/13, NJW 2014, 713). Dass der Gesetzgeber die Gewährung von VKH an fehlende Mutwilligkeit knüpft, ist verfassungsrechtlich unbedenklich (BVerfG v. 29.09.2015 - 1 BvR 1125/14, FamRZ 2016, 30).

Grundsätze

Mutwillig handelt ein Beteiligter stets dann, wenn er bei der Verfolgung seiner Rechte einen Weg einschlägt, den ein Beteiligter, der selbst für die Kosten aufkommen müsste, nicht wählen würde (OLG Hamm, FamRZ 2000, 1021), oder wenn er seine Rechte in gleicher Weise, jedoch auf einem billigeren Weg verfolgen könnte (OLG Brandenburg, FamRZ 2003, 1760; Verhältnis von Kosten zu wirtschaftlichem Erfolg: BGH v. 31.01.2019 - III ZA 34/18; BGH v. 28.02.2019 - III ZA 34/18; OLG Stuttgart v. 23.07.2018 - 4 EK 2/18; LSG Berlin-Brandenburg v. 06.11.2008 - L 29 B 1644/08 AS VKH).

Beispiele für Mutwilligkeit

Es ist mutwillig, wenn