BGH - Urteil vom 21.11.2023
II ZR 69/22
Normen:
InsO § 54 Nr. 1; InsO § 93; InsO § 174 Abs. 3 S. 1; HGB § 128 S. 1;
Fundstellen:
BB 2023, 2946
ZIP 2023, 2641
Vorinstanzen:
LG Frankenthal, vom 17.02.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 19/19
OLG Zweibrücken, vom 06.04.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 7 U 37/20

Ermächtigungswirkung bei nachrangigen Zinsforderungen; Haftung des persönlich unbeschränkt haftenden Gesellschafters einer Personengesellschaft für die Gerichtskosten des über das Vermögen der Gesellschaft eröffneten Insolvenzverfahrens sowie die Vergütung und die Auslagen des Insolvenzverwalters

BGH, Urteil vom 21.11.2023 - Aktenzeichen II ZR 69/22

DRsp Nr. 2023/16260

Ermächtigungswirkung bei nachrangigen Zinsforderungen; Haftung des persönlich unbeschränkt haftenden Gesellschafters einer Personengesellschaft für die Gerichtskosten des über das Vermögen der Gesellschaft eröffneten Insolvenzverfahrens sowie die Vergütung und die Auslagen des Insolvenzverwalters

a) Bei nachrangigen Zinsforderungen greift die Ermächtigungswirkung nur ein, wenn diese auf eine besondere Aufforderung des Insolvenzgerichts hin zur Tabelle angemeldet werden (§ 174 Abs. 3 Satz 1 InsO).b) Der persönlich unbeschränkt haftende Gesellschafter einer Personengesellschaft haftet regelmäßig für die Gerichtskosten des über das Vermögen der Gesellschaft eröffneten Insolvenzverfahrens (§ 54 Nr. 1 InsO) sowie die Vergütung und die Auslagen des Insolvenzverwalters (§ 54 Nr. 2 Fall 2 InsO).

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 7. Zivilsenats des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken vom 6. April 2022 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

InsO § 54 Nr. 1; InsO § 93; InsO § 174 Abs. 3 S. 1; HGB § 128 S. 1;

Tatbestand