BFH - Urteil vom 18.05.2021
I R 62/17
Normen:
KStG § 8 Abs. 3 Satz 2; InsO i.d.F. vom 23.10.2008 § 39 Abs. 1 Nr. 5;
Fundstellen:
BB 2021, 2992
BFH/NV 2021, 1601
DB 2021, 2604
DStR 2021, 2522
DStRE 2021, 1402
DStZ 2021, 964
DZWIR 2022, 333
FR 2023, 366
GmbHR 2022, 279
IStR 2021, 902
NZG 2022, 44
ZIP 2021, 2445
ZInsO 2021, 2429
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 29.06.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 10 K 771/16

Ermittlung des fremdüblichen Zinses für ein ungesichertes Gesellschafterdarlehen

BFH, Urteil vom 18.05.2021 - Aktenzeichen I R 62/17

DRsp Nr. 2021/16324

Ermittlung des fremdüblichen Zinses für ein ungesichertes Gesellschafterdarlehen

1. Bei der Ermittlung des fremdüblichen Darlehenszinses für ein unbesichertes Gesellschafterdarlehen steht die gesetzlich angeordnete Nachrangigkeit von Gesellschafterdarlehen (§ 39 Abs. 1 Nr. 5 InsO) einem Risikozuschlag bei der Festlegung der Zinshöhe zum Ausgleich der fehlenden Darlehensbesicherung nicht entgegen. 2. Es widerspricht allgemeinen Erfahrungssätzen, wenn das Tatgericht ohne gegenteilige Tatsachenfeststellungen davon ausgeht, dass ein fremder Dritter für ein nachrangiges und unbesichertes Darlehen denselben Zins vereinbaren würde wie für ein besichertes und vorrangiges Darlehen.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 29.06.2017 – 10 K 771/16 aufgehoben.

Die Sache wird an das Finanzgericht Köln zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

KStG § 8 Abs. 3 Satz 2; InsO i.d.F. vom 23.10.2008 § 39 Abs. 1 Nr. 5;

Gründe

I.