BGH - Urteil vom 14.12.2021
XIII ZR 1/21
Normen:
GG Art. 20 Abs. 3; BGB § 812 Abs. 1; BGB § 818 Abs. 2; EEG 2017 § 52 Abs. 3 Nr. 1; EEG 2018 § 100 Abs. 1; EEG 2018 § 100 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2022, 1473
NVwZ-RR 2022, 533
Vorinstanzen:
LG Itzehoe, vom 06.09.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 6 O 494/18
SchlHOLG, vom 21.01.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 6 U 73/19

Vereinbarkeit der rückwirkenden Anwendung des EEG 2017 bei Verstößen gegen die Photovoltaikanlagen-Meldepflicht mit dem verfassungsrechtlichen Rückwirkungsverbot; Vertrauen in den Bestand geltenden Rechts; Maßgebliche Sanktionsvorschrift zum Zeitpunkt der Rückzahlung der Einspeisevergütung

BGH, Urteil vom 14.12.2021 - Aktenzeichen XIII ZR 1/21

DRsp Nr. 2022/8760

Vereinbarkeit der rückwirkenden Anwendung des EEG 2017 bei Verstößen gegen die Photovoltaikanlagen-Meldepflicht mit dem verfassungsrechtlichen Rückwirkungsverbot; Vertrauen in den Bestand geltenden Rechts; Maßgebliche Sanktionsvorschrift zum Zeitpunkt der Rückzahlung der Einspeisevergütung

a) Nach § 100 Abs. 1 Satz 6, Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 Buchst. b, Abs. 2 Satz 2 und 3 EEG 2017 in der Fassung des Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes, des Energiewirtschaftsgesetzes und weiterer energierechtlicher Vorschriften vom 17. Dezember 2018 gilt bei Verstößen gegen die Meldepflicht auch für vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommene Anlagen zur Solarstromerzeugung die abgemilderte Sanktion des § 52 Abs. 3 Nr. 1 EEG 2017.b) Die rückwirkende Anwendung des § 52 Abs. 3 Nr. 1 EEG 2017 bei Verstößen des Betreibers einer vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommenen Photovoltaik-Anlage gegen Meldepflichten ist mit dem verfassungsrechtlichen Rückwirkungsverbot vereinbar.

Tenor

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des 6. Zivilsenats des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts vom 21. Januar 2021 wird auf ihre Kosten zurückgewiesen.

Normenkette:

GG Art. 20 Abs. 3; BGB § 812 Abs. 1; BGB § 818 Abs. 2; EEG 2017 § 52 Abs. 3 Nr. 1; EEG 2018 § 100 Abs. 1; EEG 2018 § 100 Abs. 2;

Tatbestand