1/2.10 Vorzeitige Beendigung

Autor: Senger-Sparenberg

Grundsätzlich behält der Rechtsanwalt auch nach der Kündigung des Anwaltsvertrags durch den Mandanten seinen Vergütungsanspruch. Nichts anderes gilt, wenn der Rechtsanwalt vorher selbst aus nachvollziehbaren Gründen die Niederlegung des Mandats angedroht hat.105)

Endigen Auftrag und Tätigkeit des Anwalts i.S.d. Teils 3 VV RVG vor deren Vollendung (die Definition solcher Beendigung befindet sich bei den einzelnen Nummern des Vergütungsverzeichnisses), beträgt

die Verfahrensgebühr der Nr. 3100 VV RVG für die erste Instanz nur 0,8 (Nr. 3101 VV RVG; siehe Teil 3/7.4.2 und Teil 4/5.1);

die Verfahrensgebühr der Nr. 3200 VV RVG für die Berufungs- und Beschwerdeinstanz und vor dem Familiengericht nur 1,1 (Nr. 3201 VV RVG);

die Verfahrensgebühr der Nr. 3206 VV RVG für die Revisionsinstanz und andere Beschwerden nur 1,1 (Nr. 3207 VV RVG) bzw. vor dem BGH nur 1,8 (Nr. 3210 VV RVG);

die Verfahrensgebühr der Nr. 3300 VV RVG für besondere erstinstanzliche Verfahren vor dem OLG, OVG und LSG nur 1,0 (Nr. 3301 VV RVG);

die Verfahrensgebühr der Nr. 3305 VV RVG für den Antragsteller-Anwalt im Mahnverfahren nur 0,5 (Nr. 3306 VV RVG);

die Verfahrensgebühren der Nr. 3324-3327, 3334 und 3335 VV RVG in besonderen Angelegenheiten höchstens 0,5 (Nr. 3337 VV RVG);