OLG Rostock - Beschluss vom 26.07.2023
10 UF 79/23
Normen:
HKÜ Art. 12 Abs. 1; IntFamRVG § 14 Nr. 2; IntFamRVG § 44 Abs. 2; FamFG § 3 Abs. 1 S. 1; FamFG § 48 Abs. 1;
Fundstellen:
FamRZ 2024, 129
MDR 2023, 1456
NJW 2023, 3175
Vorinstanzen:
AG Rostock, vom 09.06.2023 - Vorinstanzaktenzeichen 10 UF 62/23

Antrag des Kindesvaters auf Rückführung des gemeinsamen Kindes nach dem Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführungen (HKÜ); Zuständigkeit des Familiengerichts für das Abänderungsverfahren

OLG Rostock, Beschluss vom 26.07.2023 - Aktenzeichen 10 UF 79/23

DRsp Nr. 2024/1559

Antrag des Kindesvaters auf Rückführung des gemeinsamen Kindes nach dem Haager Übereinkommen über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführungen (HKÜ); Zuständigkeit des Familiengerichts für das Abänderungsverfahren

Die Abänderung einer nach Art. 12 Abs. 1 HKÜ getroffenen Rückführungsentscheidung kommt gemäß § 14 Nr. 2 IntFamRVG in Verbindung mit § 48 Abs. 1 FamFG in Betracht. Die Bedenken, dass die Zulässigkeit eines Abänderungsverfahrens dem Sinn und Zweck des HKÜ-Verfahrens auf zügige Rückführung des entführten Kindes entgegensteht, rechtfertigen den Ausschluss der gesetzlich vorgesehenen Verfahrensmöglichkeit eines Abänderungsverfahrens nicht.(Rn.28) Für das Abänderungsverfahren ist das Familiengericht zuständig. Aus der Zuständigkeit des Oberlandesgerichts für das Vollstreckungsverfahren gemäß § 44 Abs. 2 IntFamRVG lässt sich eine Zuständigkeit auch für das Abänderungsverfahren nicht herleiten (abweichend: OLG Hamm, Beschluss vom 13. Juli 2021 - 11 UF 71/21 -, zu § 14 Nr. 2 IntFamRVG a.F.).(Rn.18)