BGH - Urteil vom 05.05.2022
III ZR 131/20
Normen:
StGB § 264a; BGB § 823 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2022, 1601
BB 2022, 1805
DB 2022, 1701
JZ 2022, 957
MDR 2022, 960
NJW 2022, 2262
VersR 2022, 1236
WM 2022, 1267
ZIP 2022, 1494
Vorinstanzen:
LG Düsseldorf, vom 20.03.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 13 O 274/17
OLG Düsseldorf, vom 20.05.2020 - Vorinstanzaktenzeichen I-14 U 29/19

§ 264a StGB als Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB zugunsten des einzelnen Kapitalanlegers; Unrichtige vorteilhafte Angabe in einem Prospekt als Folge einer fehlerhaften bilanziellen Bewertung einer (möglicherweise) risikobehafteten Forderung

BGH, Urteil vom 05.05.2022 - Aktenzeichen III ZR 131/20

DRsp Nr. 2022/9262

§ 264a StGB als Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB zugunsten des einzelnen Kapitalanlegers; Unrichtige vorteilhafte Angabe in einem Prospekt als Folge einer fehlerhaften bilanziellen Bewertung einer (möglicherweise) risikobehafteten Forderung

a) § 264a StGB ist ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB zugunsten des einzelnen Kapitalanlegers. Ein Schadensersatzanspruch nach § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 264a Abs. 1 Nr. 1 StGB scheidet nicht schon dann aus, wenn ein Wertpapier über den (Börsen-)Handel unter den Marktteilnehmern, also über den Sekundärmarkt, erworben wird (Fortführung von Senat, Urteil vom 11. April 2013 - III ZR 79/12, WM 2013, 1016 Rn. 37; BGH, Urteile vom 21. Oktober 1991 - II ZR 204/90, BGHZ 116, 7, 13 f; vom 19. Juli 2004 - II ZR 218/03, BGHZ 160, 134, 141; vom 1. März 2010 - II ZR 213/08, WM 2010, 796 Rn. 23 f; vom 24. Juni 2014 - VI ZR 560/13, WM 2014, 1470 Rn. 24; vom 12. Mai 2015 - VI ZR 102/14, WM 2015, 1562 Rn. 24 und vom 22. Dezember 2015 - VI ZR 101/14, juris Rn. 25).