EuGH - Urteil vom 14.12.1995
Rs C-317/93
Normen:
BeschFG 1985 § 2 ; BGB § 611 ; Richtlinie 79/7/EWG Art. 2, Art. 4 Abs. 1; SGB VI § 8 ;
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu EWG-Richtlinie Nr. 79/7
AP Nr. 15 zu § 611 BGB Teilzeit
AP Nr. 48 zu § 2 BeschFG 1985
AiB 1996, 121
AuA 1996, 183
BB 1996, 595
BetrAV 1996, 88
DB 1996, 44
DStR 1996, 437
EWS 1996, 71
EWiR 1996, 137
EuGH Slg. 1995, I-4625 (Nolte)
EuGRZ 1996, 28
EuZW 1996, 77
EzA Art. 119 EWG-Vertrag Nr. 31
EzA § 8 SGB IV Nr. 2
EzFamR aktuell 1996, 50
IStR 1996, 96
JuS 1996, 467
MDR 1996, 613
NJ 1996, 274
NJW 1996, 445
NVwZ 1996, 369
NZA 1996, 129
NZS 1996, 119
SAE 1996, 406
SozSich 1996, 396
ZIP 1996, 40
ZTR 1996, 92
Vorinstanzen:
SG Hannover, vom 25.05.1993

1. Sozialpolitik - Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit - Persönlicher Anwendungsbereich der Richtlinie 79/7 - Erwerbsbevölkerung im Sinne des Artikels 2 der Richtlinie - Personen, die geringfügige Beschäftigungen ausüben, die durch eine begrenzte Zahl von Arbeitsstunden und ein geringes Einkommen gekennzeichnet sind - Einbeziehung

EuGH, Urteil vom 14.12.1995 - Aktenzeichen Rs C-317/93

DRsp Nr. 2000/4554

1. Sozialpolitik - Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit - Persönlicher Anwendungsbereich der Richtlinie 79/7 - Erwerbsbevölkerung im Sinne des Artikels 2 der Richtlinie - Personen, die geringfügige Beschäftigungen ausüben, die durch eine begrenzte Zahl von Arbeitsstunden und ein geringes Einkommen gekennzeichnet sind - Einbeziehung

(Inge Nolte gegen Landesversicherungsanstalt Hannover) 1. Personen, die Beschäftigungen ausüben, die als geringfügig angesehen werden, weil sie regelmäßig weniger als fünfzehn Stunden in der Woche ausgeübt werden und das Arbeitsentgelt ein Siebtel des durchschnittlichen monatlichen Arbeitsentgelts nicht übersteigt, gehören zur Erwerbsbevölkerung im Sinne des Artikels 2 der Richtlinie 79/7 zur schrittweisen Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit und fallen somit in den persönlichen Anwendungsbereich der Richtlinie. Wegen des Umstands, daß eine Person durch ihre Berufstätigkeit nur geringfügige Einkünfte erzielt, die zur Deckung ihres Lebensunterhalts nicht ausreichen, kann ihr nämlich nach Gemeinschaftsrecht weder die Arbeitnehmereigenschaft abgesprochen werden, noch kann sie von der Erwerbsbevölkerung ausgeschlossen werden.