BSG - Urteil vom 29.06.1995
11 RAr 109/94
Normen:
BGB § 398 § 400 § 409 § 410 ; SGB I § 53 Abs. 2 Nr. 2 § 53 Abs. 3 § 54 Abs. 3 Nr. 2 ; SGB X § 31 ;
Fundstellen:
BSGE 76, 184
MDR 1996, 293
SozR 3-1200 § 53 Nr. 8
Vorinstanzen:
LSG Bremen,

Abtretung von Ansprüchen gemäß § 53 Abs. 3 SGB I, Urkunde über die Abtretung, Wirksamkeit einer Abtretung des Anspruchs auf Arbeitslosenhilfe

BSG, Urteil vom 29.06.1995 - Aktenzeichen 11 RAr 109/94

DRsp Nr. 1996/20457

Abtretung von Ansprüchen gemäß § 53 Abs. 3 SGB I, Urkunde über die Abtretung, Wirksamkeit einer Abtretung des Anspruchs auf Arbeitslosenhilfe

1. Für die Abtretung von Ansprüchen gemäß § 53 Abs. 3 SGB I gilt § 409 BGB entsprechend (Anschluß an BSG vom 8.7.1959 - 4 RJ 115/58 = BSGE 10, 160 = SozR BGB § 409 A a 1 Nr. 1).2. Die Aushändigung einer Fotokopie eines Kreditantrages kann im rechtsgeschäftlichen Verkehr als Urkunde über die Abtretung i.S. der §§ 409, 410 BGB ausreichen.3. Soweit die Arbeitslosenhilfe den unpfändbaren Betrag übersteigt, hängt die Wirksamkeit einer Abtretung des Anspruchs auf Arbeitslosenhilfe nicht davon ab, ob die Übertragung im wohlverstandenen Interesse des Berechtigten liegt oder er dadurch hilfebedürftig i.S. der Vorschriften des Bundessozialhilfegesetzes über die Hilfe zum Lebensunterhalt wird (§ 54 Abs. 3 Nr. 2 SGB I i.d.F. bis 17.6.1994). [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

BGB § 398 § 400 § 409 § 410 ; SGB I § 53 Abs. 2 Nr. 2 § 53 Abs. 3 § 54 Abs. 3 Nr. 2 ; SGB X § 31 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten über die Höhe der dem Kläger zustehenden Arbeitslosenhilfe (Alhi). Der Kläger verlangt die Zahlung auch der Beträge an sich, die die Beklagte der Beigeladenen für die Zeit vom 11. Juni bis 30. September 1991 schon überwiesen hat.