BSG - Urteil vom 29.06.2023
B 1 KR 35/21 R
Normen:
SGB V § 27 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 Alt. 1; SGB V § 31 Abs. 1 S. 1; SGB V § 35c; SGB V § 2 Abs. 1a;
Vorinstanzen:
LSG Rheinland-Pfalz, vom 04.02.2021 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 211/20
SG Mainz, vom 19.11.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 16 KR 173/20

Anspruch auf Versorgung mit dem Arzeimittel Translarna (Ataluren) gemäß dem SGB V bei Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)Zulässigkeit eines Off-Label-Use des Arzneimittels TranslarnaVorliegen einer lebensbedrohlichen oder regelmäßig tödlichen Erkrankung gemäß § 2 Abs. 1a SGB V

BSG, Urteil vom 29.06.2023 - Aktenzeichen B 1 KR 35/21 R

DRsp Nr. 2023/11253

Anspruch auf Versorgung mit dem Arzeimittel Translarna (Ataluren) gemäß dem SGB V bei Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) Zulässigkeit eines Off-Label-Use des Arzneimittels Translarna Vorliegen einer lebensbedrohlichen oder regelmäßig tödlichen Erkrankung gemäß § 2 Abs. 1a SGB V

Auch dann, wenn ein lebensbedrohliche oder regelmäßig tödliche Erkrankung im Sinne des § 2 Abs. 1a SGB V des Versicherten vorliegt und keine allgemein anerkannte Behandlung vorhanden ist, die dem medizinischen Standard entspricht, besteht kein Anspruch auf eine Arzneimittelversorgung im Off-Label-Use, wenn bei entsprechender Versorgung keine hinreichende Aussicht auf Heilung oder spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf besteht.

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 4. Februar 2021 aufgehoben und die Berufung des Klägers gegen den Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Mainz vom 19. November 2020 zurückgewiesen.

Kosten des Rechtsstreits sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGB V § 27 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 Alt. 1; SGB V § 31 Abs. 1 S. 1; SGB V § 35c; SGB V § 2 Abs. 1a;

Gründe:

I

Streitig ist die Versorgung mit dem Arzneimittel Translarna (Ataluren).