BGH - Urteil vom 11.10.2018
VII ZR 298/17
Normen:
BGB § 134; BGB § 138 Abs. 1; BGB § 611; KSchG § 1; EntgeltFG § 3; SGB IV § 28e;
Fundstellen:
BB 2018, 2689
EzA BGB 2002 § 134 Nr. 8
MDR 2018, 1506
WM 2019, 419
ZIP 2019, 1485
Vorinstanzen:
AG Berlin-Mitte, vom 24.02.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 17 C 375/15
LG Berlin, vom 18.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 83 S 12/16

Anwendung der arbeitsrechtlichen Schutzvorschriften unabhängig von einer möglichen Umgehungsabsicht der Vertragspartner beim Abschluss eines privatrechtlichen Vertrags bei Erfüllung der in ihnen niedergelegten Voraussetzungen (hier: Kündigungsschutz z.B.); Nichtigkeit des Vertrags

BGH, Urteil vom 11.10.2018 - Aktenzeichen VII ZR 298/17

DRsp Nr. 2018/16477

Anwendung der arbeitsrechtlichen Schutzvorschriften unabhängig von einer möglichen Umgehungsabsicht der Vertragspartner beim Abschluss eines privatrechtlichen Vertrags bei Erfüllung der in ihnen niedergelegten Voraussetzungen (hier: Kündigungsschutz z.B.); Nichtigkeit des Vertrags

Die arbeitsrechtlichen Schutzvorschriften betreffend den Kündigungsschutz (§§ 1 ff. KSchG), die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall (§ 3 EntgeltFG) sowie die Pflicht zur Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen und Lohnsteuer (§ 28e SGB IV, § 41a EStG) finden unabhängig von einer möglichen Umgehungsabsicht der Vertragspartner beim Abschluss eines privatrechtlichen Vertrags Anwendung, wenn die in ihnen niedergelegten Voraussetzungen erfüllt sind, und führen nicht zur Nichtigkeit des Vertrags gemäß § 134 BGB.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil der Zivilkammer 83 des Landgerichts Berlin vom 18. September 2017 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 134; BGB § 138 Abs. 1; BGB § 611; KSchG § 1; EntgeltFG § 3; SGB IV § 28e;

Tatbestand