BGH - Urteil vom 02.08.2018
III ZR 466/16
Normen:
SGB I § 14 S. 1-2; SGB VI § 43 Abs. 2; SGB XII § 2 Abs. 1; SGB XII § 11 Abs. 2 S. 3; SGB XII § 41; BGB § 839 Abs. 1 S. 2; BGB § 839 Abs. 3; GG Art. 34 S. 1;
Vorinstanzen:
LG Dresden, vom 04.12.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 1028/14
OLG Dresden, vom 17.08.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 48/16

Beratungspflicht des Trägers der Sozialhilfe hinsichtlich Erkennbarkeit eines dringenden rentenversicherungsrechtlichen Beratungsbedarfs bei Beantragung von laufenden Leistungen der Grundsicherung wegen Erwerbsminderung

BGH, Urteil vom 02.08.2018 - Aktenzeichen III ZR 466/16

DRsp Nr. 2019/1343

Beratungspflicht des Trägers der Sozialhilfe hinsichtlich Erkennbarkeit eines dringenden rentenversicherungsrechtlichen Beratungsbedarfs bei Beantragung von laufenden Leistungen der Grundsicherung wegen Erwerbsminderung

SGB I § 14 SGB VI § 43 Abs. 2 SGB XII § 41 Zu den Anforderungen an die Beratungspflicht des Trägers der Sozialhilfe gemäß § 14 SGB I, wenn bei Beantragung von laufenden Leistungen der Grundsicherung wegen Erwerbsminderung ein dringender rentenversicherungsrechtlicher Beratungsbedarf erkennbar ist.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 1. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Dresden vom 17. August 2016 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsrechtszugs, an einen anderen Zivilsenat des Berufungsgerichts zurückverwiesen.

Normenkette:

SGB I § 14 S. 1-2; SGB VI § 43 Abs. 2; SGB XII § 2 Abs. 1; SGB XII § 11 Abs. 2 S. 3; SGB XII § 41; BGB § 839 Abs. 1 S. 2; BGB § 839 Abs. 3; GG Art. 34 S. 1;

Tatbestand

Der Kläger, der schwerbehindert ist, nimmt den beklagten Landkreis als Sozialhilfeträger unter dem Gesichtspunkt der Amtshaftung (§ 839 Abs. 1 Satz 1 BGB i.V.m. Art. 34 Satz 1 GG) wegen fehlerhafter Beratung auf Schadensersatz in Anspruch.