BFH - Urteil vom 30.08.1995
I R 162/94
Normen:
FGO § 116 Abs. 1 Nr. 5, § 118, § 119 Nr. 6 ;
Fundstellen:
AP Nr. 42 zu § 551 ZPO
BB 1996, 98
BFHE 178, 538
BStBl II 1996, 139
DB 1996, 512
DStR 1996, 583
DStZ 1996, 222
NJW 1996, 1919
NVwZ 1996, 829

BFH - Urteil vom 30.08.1995 (I R 162/94) - DRsp Nr. 1996/3574

BFH, Urteil vom 30.08.1995 - Aktenzeichen I R 162/94

DRsp Nr. 1996/3574

»Verkündet ein FG ein erstes Endurteil nach mündlicher Verhandlung und sieht es sich später nicht in der Lage, das Urteil binnen fünf Monaten mit Entscheidungsgründen zu versehen, so darf es nicht erneut mündliche Verhandlung anberaumen und ein zweites Endurteil erlassen. Der entsprechende Fehler ist ein Verstoß gegen die Grundordnung des Verfahrens, den der BFH von Amts wegen zu berücksichtigen hat.«

Normenkette:

FGO § 116 Abs. 1 Nr. 5, § 118, § 119 Nr. 6 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine GmbH mit Sitz und Geschäftsleitung im Inland, die in dem Streitjahr 1982 ein positives Einkommen (vor Verlustrücktrag) in Höhe von rd. 3,5 Mio DM und in den Streitjahren 1983 und 1984 negative Einkommen in Höhe von rd. 1,25 Mio DM (1983) bzw. 0,91 Mio DM (1984) erzielte. Die Verluste aus den Jahren 1983 und 1984 wurden nach 1982 rückgetragen. Für das Jahr 1982 verblieb ein positives Einkommen nach Verlustrücktrag von rd. 1,35 Mio DM, das nach dem Körperschaftsteuerbescheid 1982 vom 27. September 1991 mit einer tariflichen Körperschaftsteuer in Höhe von 454 309 DM belastet war.