BGH - Urteil vom 21.05.2019
VI ZR 299/17
Normen:
BGB § 823 (Aa);
Fundstellen:
BGHZ 222, 125
FamRZ 2019, 1380
MDR 2019, 935
NJW 2019, 2387
r+s 2019, 478
Vorinstanzen:
LG Köln, vom 26.10.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 25 O 326/15
OLG Köln, vom 12.07.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 5 U 144/16

BGH - Urteil vom 21.05.2019 (VI ZR 299/17) - DRsp Nr. 2019/9350

BGH, Urteil vom 21.05.2019 - Aktenzeichen VI ZR 299/17

DRsp Nr. 2019/9350

Die zum "Schockschaden" entwickelten Grundsätze (vgl. nur Senatsurteile vom 10. Februar 2015 - VI ZR 8/14, NJW 2015, 2246 Rn. 9; vom 27. Januar 2015 - VI ZR 548/12, NJW 2015, 1451 Rn. 6) sind auch in dem Fall anzuwenden, in dem das haftungsbegründende Ereignis kein Unfallereignis im eigentlichen Sinne, sondern eine fehlerhafte ärztliche Behandlung ist. Eine Rechtfertigung dafür, die Ersatzfähigkeit von "Schockschäden" im Falle ärztlicher Behandlungsfehler weiter einzuschränken als im Falle von Unfallereignissen, besteht grundsätzlich nicht.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 5. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Köln vom 12. Juli 2017 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsrechtszugs, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 823 (Aa);

Tatbestand

Die Klägerin nimmt die Beklagte nach einer ärztlichen Behandlung ihres inzwischen verstorbenen Ehemannes (im Folgenden: Patient) aus originär eigenem Recht auf Schadensersatz in Anspruch.