BAG - Urteil vom 22.02.2023
10 AZR 332/20
Normen:
GRCh Art. 20; GRCh Art. 21; RL 2003/88/EG; AEUV Art. 267; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
AP ArbZG _ 6 Nr. 31
ArbRB 2023, 165
ArbRB 2023, 65
AuR 2023, 174
BB 2023, 1139
BB 2023, 2166
DB 2023, 1801
DB 2023, 2572
DStR 2023, 2115
EzA-SD 2023, 13
EzA-SD 2023, 14
NJW 2023, 10
NZA 2023, 638
NZG 2023, 634
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 11 vom 22.02.2023
ZIP 2023, 1389
Vorinstanzen:
LAG Berlin-Brandenburg, vom 12.06.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Sa 2030/19
ArbG Berlin, vom 16.10.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 39 Ca 9996/19

Einschätzungsprärogative der TarifvertragsparteienKompensation der Nachtarbeitsbelastung durch TarifregelungenVergleich zwischen § 6 Abs. 5 ArbZG und einschlägigen tariflichen RegelungenSachlicher Grund für Ungleichbehandlung durch unterschiedlich hohe NachtarbeitszuschlägeEntscheidungs- und Beurteilungsfreiheit der Tarifparteien bei den Regelungen zum NachtarbeitszuschlagKeine Angemessenheitsprüfung tariflicher Regelungen durch die GerichteKeine Anspruchsgrundlage für höhere Nachtarbeitszuschläge im Unionsrecht, insbes. Art. 20 oder 21 GRC

BAG, Urteil vom 22.02.2023 - Aktenzeichen 10 AZR 332/20

DRsp Nr. 2023/3175

Einschätzungsprärogative der Tarifvertragsparteien Kompensation der Nachtarbeitsbelastung durch Tarifregelungen Vergleich zwischen § 6 Abs. 5 ArbZG und einschlägigen tariflichen Regelungen Sachlicher Grund für Ungleichbehandlung durch unterschiedlich hohe Nachtarbeitszuschläge Entscheidungs- und Beurteilungsfreiheit der Tarifparteien bei den Regelungen zum Nachtarbeitszuschlag Keine Angemessenheitsprüfung tariflicher Regelungen durch die Gerichte Keine Anspruchsgrundlage für höhere Nachtarbeitszuschläge im Unionsrecht, insbes. Art. 20 oder 21 GRC

Eine tarifvertragliche Regelung, die für unregelmäßige Nachtarbeit höhere Zuschläge vorsieht als für regelmäßige Nachtarbeit, verstößt dann nicht gegen den Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG), wenn neben dem Gesundheitsschutz weitere, aus dem Tarifvertrag erkennbare Zwecke verfolgt werden. Ein solcher Zweck kann in dem Ausgleich der zusätzlichen Belastungen aufgrund schlechterer Planbarkeit unregelmäßiger Nachtarbeit liegen. Orientierungssätze: