BGH - Urteil vom 13.03.2018
VI ZR 143/17
Normen:
LGG SL § 28 S. 1; BGB § 823 Abs. 2; BGB § 1004; AGG § 3 Abs. 1 S. 1; AGG § 3 Abs. 2; AGG § 3 Abs. 3; AGG § 19 Abs. 1; AGG § 21 Abs. 1; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 1 Abs. 3; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3;
Fundstellen:
BB 2018, 897
BGHZ 218, 96
FamRZ 2018, 870
JZ 2018, 733
MDR 2018, 606
NJW 2018, 1671
VersR 2018, 619
WM 2018, 778
r+s 2018, 290
Vorinstanzen:
AG Saarbrücken, vom 12.02.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 36 C 300/15
LG Saarbrücken, vom 10.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 1 S 4/16

Erfassung jedes natürlichen Geschlechts (generisches Maskulinum) durch den Bedeutungsgehalt einer grammatisch männlichen Personenbezeichnung in Vordrucken und Formularen; Auslegung von Begriffen und Formulierungen in Vordrucken sowie Formularen (hier: einer Sparkasse) nach ihrem typischen Sinn; Geschlechtsneutrale Formulierung im Wirtschafts- und Rechtsverkehr; Beachtung des Grundsatzes der Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei der Gestaltung von Vordrucken durch Dienststellen; Verwendung einer geschlechtsneutralen Bezeichnungen, hilfsweise der weiblichen und der männlichen Form

BGH, Urteil vom 13.03.2018 - Aktenzeichen VI ZR 143/17

DRsp Nr. 2018/4657

Erfassung jedes natürlichen Geschlechts ("generisches Maskulinum") durch den Bedeutungsgehalt einer grammatisch männlichen Personenbezeichnung in Vordrucken und Formularen; Auslegung von Begriffen und Formulierungen in Vordrucken sowie Formularen (hier: einer Sparkasse) nach ihrem typischen Sinn; Geschlechtsneutrale Formulierung im Wirtschafts- und Rechtsverkehr; Beachtung des Grundsatzes der Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei der Gestaltung von Vordrucken durch "Dienststellen"; Verwendung einer geschlechtsneutralen Bezeichnungen, hilfsweise der weiblichen und der männlichen Form

BGB § 823 Abs. 2 (Bf), § 1004 AGG § 3 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 und 3, § 19 Abs. 1, § 21 Abs. 1 GG Art. 1 Abs. 3, Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1, Art. 3 Es besteht kein gesetzlicher Anspruch darauf, in Vordrucken und Formularen nicht mit Personenbezeichnungen erfasst zu werden, deren grammatisches Geschlecht vom eigenen natürlichen Geschlecht abweicht. Nach dem allgemein üblichen Sprachgebrauch und Sprachverständnis kann der Bedeutungsgehalt einer grammatisch männlichen Personenbezeichnung jedes natürliche Geschlecht umfassen ("generisches Maskulinum").

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil der 1. Zivilkammer des Landgerichts Saarbrücken vom 10. März 2017 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

LGG SL § 28 S. 1; BGB § 823 Abs. 2; BGB § ;