BAG - Urteil vom 31.01.2023
9 AZR 456/20
Normen:
GRC Art. 31 Abs. 2; Richtlinie 2003/88/EG Art. 7; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 14 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; BGB § 194 Abs. 1; BGB § 195; BGB § 199 Abs. 1; BGB § 271; BUrlG § 1; BUrlG § 2; BUrlG § 3 Abs. 1; BUrlG § 7 Abs. 3; BUrlG § 7 Abs. 4;
Fundstellen:
ArbRB 2023, 113
ArbRB 2023, 195
ArbRB 2023, 65
AuR 2023, 172
BB 2023, 1523
DStR 2023, 588
EzA-SD 2023, 5
NJW 2023, 2668
NZA 2023, 757
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 5 vom 31.01.2023
Vorinstanzen:
LAG Niedersachsen, vom 20.08.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 614/20
ArbG Hannover, vom 11.03.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Ca 188/19

Gesetzliche Verjährung für die Abgeltung des gesetzlichen MindesturlaubsBeginn der dreijährigen Verjährungsfrist beim UrlaubsabgeltungsanspruchBeachtung verfassungs- und unionsrechtlicher Vorgaben beim VerjährungsbeginnMerkmale eines deklaratorischen negativen SchuldanerkenntnissesBeschränkte Überprüfung der Auslegung atypischer Willenserklärungen in der Revisionsinstanz

BAG, Urteil vom 31.01.2023 - Aktenzeichen 9 AZR 456/20

DRsp Nr. 2023/3177

Gesetzliche Verjährung für die Abgeltung des gesetzlichen Mindesturlaubs Beginn der dreijährigen Verjährungsfrist beim Urlaubsabgeltungsanspruch Beachtung verfassungs- und unionsrechtlicher Vorgaben beim Verjährungsbeginn Merkmale eines deklaratorischen negativen Schuldanerkenntnisses Beschränkte Überprüfung der Auslegung atypischer Willenserklärungen in der Revisionsinstanz

1. Der Anspruch des Arbeitnehmers auf Abgeltung des gesetzlichen Mindesturlaubs (§ 7 Abs. 4 BUrlG) unterliegt gemäß § 194 Abs. 1 BGB der Verjährung.2. Die dreijährige Verjährungsfrist (§ 195 BGB) beginnt im Regelfall mit dem Schluss des Jahres, in dem das Arbeitsverhältnis rechtlich endet. Dies gilt unabhängig davon, ob der Arbeitgeber zuvor seinen Mitwirkungsobliegenheiten bei der tatsächlichen Gewährung von Urlaub im laufenden Arbeitsverhältnis genügt hat.