BVerfG - Beschluß vom 02.05.1967
1 BvR 578/63
Normen:
BVerfGG § 91 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 28 Art. 87 Abs. 2 ; RVO § 1542 ;
Fundstellen:
BVerfGE 21, 362
AP Nr. 9 zu § 1542 RVO
BB 1967, 737
BayVBl 1967, 308
DB 1967, 1130
DÖV 1967, 560
JR 1968, 195
JuS 1967, 519
JZ 1967, 599
MDR 1967, 734
NJW 1967, 1411
SozVers 1967, 250
ZfS 1968, 12
Vorinstanzen:
BGH, vom 26.09.1963 - Vorinstanzaktenzeichen III ZR 129/62

Grundrechtsfähigkeit juristischer Personen des öffentlichen Rechts

BVerfG, Beschluß vom 02.05.1967 - Aktenzeichen 1 BvR 578/63

DRsp Nr. 1996/7784

Grundrechtsfähigkeit juristischer Personen des öffentlichen Rechts

»1. Die Grundrechte gelten grundsätzlich nicht für juristische Personen des öffentlichen Rechts, soweit sie öffentliche Aufgaben wahrnehmen; insoweit steht ihnen der Rechtsbehelf der Verfassungsbeschwerde nicht zu.2. Eine zivilgerichtliche Entscheidung, die einem Rentenversicherungsträger einen Ausgleichsanspruch gemäß § 1542 RVO versagt, betrifft diesen als Träger öffentlicher Aufgaben und kann daher von ihm nicht mit der Verfassungsbeschwerde angegriffen werden.«

Normenkette:

BVerfGG § 91 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 28 Art. 87 Abs. 2 ; RVO § 1542 ;

Gründe:

A.

I. Muß ein Sozialversicherungsträger infolge eines schädigenden Ereignisses (Krankheit, Unfall, Invalidität, Tod des Versicherten) nach den Vorschriften der dem Versicherten oder seinen Hinterbliebenen Leistungen erbringen, so gehen in Höhe dieser Leistungspflicht alle Schadensersatzansprüche, die dem Versicherten oder seinen Hinterbliebenen auf Grund gesetzlicher Vorschriften zustehen, kraft Gesetzes auf den Sozialversicherungsträger über. Diese Regelung, die ein feststehender Grundsatz des Sozialversicherungsrechts ist, ist für die Träger der Krankenversicherung, der Unfallversicherung und der Rentenversicherung der Arbeiter in § Abs. in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. Januar 1926 (RGBl. I S. 9) enthalten.