BVerfG - Urteil vom 14.12.1965
1 BvL 16/58; 1 BvL 3/59
Normen:
GG Art. 14 Abs. 1 ; KiStG (Gesetz über die Erhebung von Steuern durch Kirchen, Religions- und weltanschauliche Gemeinschaften (Kirchensteuergesetz) vom 26. November 1954 [GVBl. S. 305]) Bayern Art. 1 Abs. 1 Art. 9 Abs. 2 Art. 10 Art. 13 ;
Fundstellen:
BVerfGE 19, 282
AP Nr. 11 zu Art. 2 GG
Vorinstanzen:
FG München, vom 26.03.1958 - Vorinstanzaktenzeichen FG III 276/57
II. FG München - Beschluß vom 04.12.1958 - FG III 219/58.,

Kirchensteuerpflicht bei glaubensverschiedenen Ehen in Bayern

BVerfG, Urteil vom 14.12.1965 - Aktenzeichen 1 BvL 16/58; 1 BvL 3/59

DRsp Nr. 1996/7707

Kirchensteuerpflicht bei glaubensverschiedenen Ehen in Bayern

»Zur Frage der Kirchensteuer bei glaubensverschiedenen Ehen in Bayern.«1. Weder Art. 9 noch Art. 10 noch Art. 13 KiStG erweitern für Ehen, in denen nur ein Ehegatte einer steuererhebenden Gemeinschaft angehört (glaubensverschiedene Ehen), die Kirchensteuerpflicht auf den Ehegatten, der der steuererhebenden Gemeinschaft nicht angehört.2. Art. 10 begründet Gesamtschuldnerschaft nur zwischen "Umlagepflichtigen", setzt also eine Kirchensteuerpflicht auf Grund der Art. 2 Abs. 1 und Art. 6 voraus.

Normenkette:

GG Art. 14 Abs. 1 ; KiStG (Gesetz über die Erhebung von Steuern durch Kirchen, Religions- und weltanschauliche Gemeinschaften (Kirchensteuergesetz) vom 26. November 1954 [GVBl. S. 305]) Bayern Art. 1 Abs. 1 Art. 9 Abs. 2 Art. 10 Art. 13 ;

Gründe:

A.

I. 1. In Bayern ist Rechtsgrundlage für die Erhebung von Kirchensteuern das Gesetz über die Erhebung von Steuern durch Kirchen, Religions- und weltanschauliche Gemeinschaften (Kirchensteuergesetz) vom 26. November 1954 (GVBl. S. 305) - KiStG -, zu dessen Vollzug die Ausführungsvorschriften vom 23. Dezember 1955 (GVBl. 1956 S. 4) ergangen sind.