2. Rechtsprechung
  3. 1989
  4. BAG
BAG - Urteil vom 12.07.1989
5 AZR 377/88
Normen:
BAT § 37 Abs. 2 ; BGB § 616 ; GewO § 133c; HGB § 63 ; LFZG § 1 Abs. 1 ; SGB X § 115 ;
Fundstellen:
AP Nr. 77 zu § 616 BGB
ASP 1990, 59
AuB 1990, 156
BB 1989, 2556
BB 1990, 284
DB 1990, 178
DOK 1990, 339
DRsp VI(608)210g
EzA § 616 BGB Nr. 39
EzBAT § 37 BAT Nr. 13
NZA 1989, 927
SAE 1990, 220
StB 1990, 131
Stbg 1990, 272
ZTR 1989, 497
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/M. - 1/11 Sa 417/87 - 21.03.88, vom - Vorinstanzaktenzeichen
ArbG Frankfurt/M. - 2 Ca 243/86 - 15.01.87, vom - Vorinstanzaktenzeichen

Lohnfortzahlung: Arbeitsunfähigkeit - Entscheidungskompetenz des Arztes

BAG, Urteil vom 12.07.1989 - Aktenzeichen 5 AZR 377/88

DRsp Nr. 1992/5963

Lohnfortzahlung: Arbeitsunfähigkeit - Entscheidungskompetenz des Arztes

»Über die Dauer krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit und damit über das Ende des Verhinderungsfalles entscheidet der Arzt. Gibt die ärztliche Bescheinigung für das Ende der Arbeitsunfähigkeit lediglich einen Kalendertag an, wird damit in der Regel Arbeitsunfähigkeit bis zum Ende der üblichen Arbeitszeit des betreffenden Arbeitnehmers an diesem Kalendertag bescheinigt (Bestätigung BAGE 37, 173 = AP Nr. 48 zu § 1 LohnFG und BAGE 43, 291 = AP Nr. 55 zu § 1 LohnFG).«

Normenkette:

BAT § 37 Abs. 2 ; BGB § 616 ; GewO § 133c; HGB § 63 ; LFZG § 1 Abs. 1 ; SGB X § 115 ;

Tatbestand

Die Parteien streiten darüber, ob der Klägerin Ansprüche aus übergegangenem Recht auf Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfalle (§ 115 SGB X) zustehen.

Bei dem beklagten Land war die am 11. Februar 1926 geborene Frau E J (im folgenden kurz: die Versicherte) seit dem 1. Juni 1976 als Angestellte in einer Polizeibehörde beschäftigt. Frau J ist bei der Klägerin gegen Krankheit versichert. Auf das Arbeitsverhältnis der Versicherten ist der Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT) anzuwenden.

Die Versicherte war im Jahre 1984 wie folgt arbeitsunfähig erkrankt:

vom 8. bis zum 16. März 1984 wegen grippalen Infekts und Gürtelrose,

ab Samstag, dem 17. März 1984, bis zum Jahresende 1984 wegen pektanginöser Beschwerden.