LSG Sachsen - Urteil vom 29.10.2020
L 3 AL 150/15
Normen:
SGB III § 97 S. 1-2; SGB III § 101 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3 Alt. 1; SGB III § 101 Abs. 2; SGB III § 102 Abs. 2; SGB III § 102 Abs. 3; SGB III § 102 Abs. 4; SGB III § 109 Abs. 3; SGB III a.F. § 171 S. 1-2; SGB III a.F. § 175 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3 Alt. 3; SGB III a.F. § 175 Abs. 2; SGB III a.F. § 175a Abs. 2; SGB III a.F. § 175a Abs. 3; SGB III a.F. § 175a Abs. 4; SGB III a.F. § 182 Abs. 3; SGB III § 354 S. 1-2; WinterbeschV § 1 Abs. 1; WinterbeschV § 1 Abs. 2; Baubetriebe-VO § 1 Abs. 1; Baubetriebe-VO § 1 Abs. 2 Nr. 11 und Nr. 18-19 und Nr. 31 und Nr. 36;
Vorinstanzen:
SG Leipzig, vom 04.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 1 AL 391/14

Rechtswidrigkeit der Heranziehung eines in seiner Gesamtheit Elektroarbeiten durchführenden Betriebes zur Zahlung einer Winterbeschäftigungs-Umlage nach dem SGB IIIAnforderungen an die Führung eines Betriebes des Baugewerbes oder an das Vorliegen einer Betriebsabteilung im Sinne von § 97 S. 2 SGB III

LSG Sachsen, Urteil vom 29.10.2020 - Aktenzeichen L 3 AL 150/15

DRsp Nr. 2021/1075

Rechtswidrigkeit der Heranziehung eines in seiner Gesamtheit Elektroarbeiten durchführenden Betriebes zur Zahlung einer Winterbeschäftigungs-Umlage nach dem SGB III Anforderungen an die Führung eines Betriebes des Baugewerbes oder an das Vorliegen einer Betriebsabteilung im Sinne von § 97 S. 2 SGB III

1. Ein Elektrounternehmen, das insbesondere Elektroinstallation, Blitzschutz- und Erdungsanlagenbau, Errichtung und Service von Notstromanlagen und Notstromaggregate sowie den Bau von Photovoltaik-Anlagen ausführt, unterliegt nicht der Umlagepflicht nach der Winterbeschäftigungs-Umlage. 2. Das Vorliegen einer Betriebsabteilung im Sinne von § 97 Satz 2 SGB III in einem überwiegend baufremde Leistungen ausführenden Unternehmen erfordert eine Eigenständigkeit der Betriebsabteilung in Form einer räumlichen, personellen und organisatorischen Abgrenzbarkeit vom Gesamtbetrieb sowie der Ausstattung mit eigenen technischen Betriebsmitteln.

I. Auf die Berufung der Klägerin werden das Urteil des Sozialgerichts Leipzig vom 4. Mai 2015 sowie der Bescheid der Beklagten vom 15. Oktober 2013 in Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 24. November 2014 aufgehoben.

II. Die Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens für beide Instanzen.

III. Die Revision wird nicht zugelassen.

IV. Der Streitwert wird auf 54.878,31 EUR festgesetzt.

Normenkette:

SGB III § 97 S. 1-2; SGB III § 101 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. Alt. 1;