BGH - Beschluss vom 20.09.2022
XI ZB 34/19
Normen:
VerkProspG a.F. § 8g Abs. 1 S. 1; BörsG (i.d.F. bis zum 31.05.2012) § 44 Abs. 1 S. 1 Nr. 1-2 ; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 311 Abs. 2;
Fundstellen:
AG 2023, 197
BB 2022, 2817
BB 2023, 267
MDR 2023, 122
NJW-RR 2023, 192
NZG 2023, 799
WM 2022, 2371
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, vom 27.02.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 21 O 478/15
OLG Stuttgart, vom 08.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 20 Kap 1/17

Rückabwicklung der Beteiligungen an der Fondsgesellschaft im Wege des Schadensersatzes (hier: Einschiffgesellschaften); Haftung eines Gründungsgesellschafters als Treuhandkommanditist i.R.d. spezialgesetzlichen Prospekthaftung

BGH, Beschluss vom 20.09.2022 - Aktenzeichen XI ZB 34/19

DRsp Nr. 2022/17246

Rückabwicklung der Beteiligungen an der Fondsgesellschaft im Wege des Schadensersatzes (hier: Einschiffgesellschaften); Haftung eines Gründungsgesellschafters als Treuhandkommanditist i.R.d. spezialgesetzlichen Prospekthaftung

a) Die spezialgesetzliche Prospekthaftung gemäß den § 13 VerkProspG, §§ 44 ff. BörsG in der bis zum 31. Mai 2012 geltenden Fassung schließt in ihrem Anwendungsbereich auch eine Haftung eines Gründungsgesellschafters als Treuhandkommanditist unter dem Aspekt einer vorvertraglichen Pflichtverletzung aufgrund der Verwendung eines unrichtigen, unvollständigen oder irreführenden Prospekts als Mittel der schriftlichen Aufklärung gemäß § 280 Abs. 1 BGB i.V.m. § 311 Abs. 2 BGB aus (Fortführung von Senat, Beschluss vom 19. Januar 2021 - XI ZB 35/18, BGHZ 228, 237 Rn. 22 ff.).b) Zum Erfordernis von Angaben betreffend den Ausbau des Panamakanals und zur Darstellung der mit einer Fremdfinanzierung einhergehenden Risiken in einem Verkaufsprospekt, der einer Beteiligung an Einschiffgesellschaften zugrunde liegt (Bestätigung von Senat, Beschluss vom 23. Februar 2021 - XI ZB 29/19, WM 2021, 1047 ff.).