BVerfG - Beschluss vom 08.11.2018
1 BvR 1618/17
Normen:
ALG § 11 Abs. 1 Nr. 3; ALG § 21 Abs. 9 S. 4;
Vorinstanzen:
SG Braunschweig, vom 18.12.2015 - Vorinstanzaktenzeichen AZ: S. 5 LW 1/15
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 29.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen L 2 LW 1/16

Verfassungsmäßigkeit der Hofabgabeklausel als Voraussetzung eines Rentenanspruchs nach dem ALG; Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung; Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung

BVerfG, Beschluss vom 08.11.2018 - Aktenzeichen 1 BvR 1618/17

DRsp Nr. 2019/5223

Verfassungsmäßigkeit der Hofabgabeklausel als Voraussetzung eines Rentenanspruchs nach dem ALG; Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung; Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung

Tenor

1.

Der Beschluss des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 29. September 2016 - L 2 LW 1/16 -, das Urteil des Sozialgerichts Braunschweig vom 18. Dezember 2015 - S. 5 LW 1/15 -, der Widerspruchsbescheid der Landwirtschaftlichen Alterskasse in der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau vom 25. August 2015 - 221/20/0013262268 - und der Bescheid der Landwirtschaftlichen Alterskasse in der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau vom 4. Mai 2015 - 221/20/0013262268 - verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 14 Absatz 1 Grundgesetz. Der Beschluss des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 29. September 2016 - L 2 LW 1/16 - wird aufgehoben und das Verfahren an das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen zurückverwiesen.

2.

Die Bundesrepublik Deutschland hat dem Beschwerdeführer seine notwendigen Auslagen zu erstatten.

3.

Der Wert des Gegenstands der anwaltlichen Tätigkeit wird auf 50.000 € (in Worten: fünfzigtausend Euro) festgesetzt.

Normenkette:

ALG § 11 Abs. 1 Nr. 3; ALG § 21 Abs. 9 S. 4;

[Gründe]