BVerfG - Beschluss vom 08.11.2018
1 BvR 3091/13
Normen:
ALG § 11 Abs. 1 Nr. 3; ALG § 21 Abs. 9 S. 4;
Vorinstanzen:
SG Ulm, vom 21.02.2012 - Vorinstanzaktenzeichen AZ: S. 6 LW 2088/11
LSG Baden-Württemberg, vom 24.01.2013 - Vorinstanzaktenzeichen L 10 LW 1199/12
BSG, vom 04.09.2013 - Vorinstanzaktenzeichen B 10 LW 4/13 B

Verfassungsmäßigkeit der Hofabgabeklausel als Voraussetzung eines Rentenanspruchs nach dem ALG; Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung; Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung

BVerfG, Beschluss vom 08.11.2018 - Aktenzeichen 1 BvR 3091/13

DRsp Nr. 2019/5292

Verfassungsmäßigkeit der Hofabgabeklausel als Voraussetzung eines Rentenanspruchs nach dem ALG; Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung; Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung

Tenor

1.

Das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 24. Januar 2013 - L 10 LW 1199/12 -, der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Ulm vom 21. Februar 2012 - S. 6 LW 2088/11 -, der Widerspruchsbescheid der Landwirtschaftlichen Alterskasse Baden-Württemberg vom 9. Juni 2011 - 5.01.2.03 - und der Bescheid der Landwirtschaftlichen Alterskasse Baden-Württemberg vom 17. März 2011 verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 14 Absatz 1 Grundgesetz. Das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 24. Januar 2013 - L 10 LW 1199/12 - wird aufgehoben und das Verfahren an das Landessozialgericht Baden-Württemberg zurückverwiesen. Damit wird der Beschluss des Bundessozialgerichts vom 4. September 2013 - B 10 LW 4/13 B - gegenstandslos.

2.

Die Bundesrepublik Deutschland hat dem Beschwerdeführer seine notwendigen Auslagen zu erstatten.

3.

Der Wert des Gegenstands der anwaltlichen Tätigkeit wird auf 50.000 € (in Worten: fünfzigtausend Euro) festgesetzt.

Normenkette:

ALG § 11 Abs. 1 Nr. 3; ALG § 21 Abs. 9 S. 4;

[Gründe]