BSG - Urteil vom 07.05.2019
B 2 U 25/17 R
Normen:
SGB VII § 56 Abs. 1 S. 1-2; SGB VII § 56 Abs. 2 S. 1; SGB VII § 200 Abs. 2 Hs. 1; SGB X § 20; SGB X § 76 Abs. 2; SGG § 103; SGG § 109; ZPO § 407a; GG Art. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 103 Abs. 1;
Fundstellen:
BSGE 128, 78
NZS 2020, 233
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 28.10.2016 - Vorinstanzaktenzeichen L 14 U 266/14
SG Stade, vom 23.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen S 11 U 73/11

Anspruch auf Gewährung einer Verletztenrente in der gesetzlichen Unfallversicherung aufgrund von Funktionsbeeinträchtigungen am Handgelenk nach einem UnfallBegründungsmangel der vorinstanzlichen Entscheidung durch fehlende Feststellungen zum Beweiswert von durch die Verwaltung eingeholten Gutachten im Verhältnis zu anderen BeweismittelnFolgen des Auswahlrechts des § 200 Abs. 2 Halbs. 1 SGB VII

BSG, Urteil vom 07.05.2019 - Aktenzeichen B 2 U 25/17 R

DRsp Nr. 2019/15129

Anspruch auf Gewährung einer Verletztenrente in der gesetzlichen Unfallversicherung aufgrund von Funktionsbeeinträchtigungen am Handgelenk nach einem Unfall Begründungsmangel der vorinstanzlichen Entscheidung durch fehlende Feststellungen zum Beweiswert von durch die Verwaltung eingeholten Gutachten im Verhältnis zu anderen Beweismitteln Folgen des Auswahlrechts des § 200 Abs. 2 Halbs. 1 SGB VII

1. Das Gutachterauswahlrecht in der gesetzlichen Unfallversicherung verlangt, dass es zumindest zu einer persönlichen Begegnung zwischen dem mit der Untersuchung beauftragten Gutachter und dem Versicherten kommt. 2. Ein Verfahrensverstoß im Verwaltungsverfahren kann rechtzeitig noch im Gerichtsverfahren gerügt werden (Aufgabe von BSG vom 20.7.2010 - B 2 U 17/09 R = SozR 4-2700 § 200 Nr 2).

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 28. Oktober 2016 aufgehoben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das LSG zurückverwiesen.

Normenkette:

SGB VII § 56 Abs. 1 S. 1-2; SGB VII § 56 Abs. 2 S. 1; SGB VII § 200 Abs. 2 Hs. 1; SGB X § 20; SGB X § 76 Abs. 2; SGG § 103; SGG § 109; ZPO § 407a; GG Art. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 103 Abs. 1;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten darüber, ob die Klägerin wegen der Folgen eines Arbeitsunfalls vom 20.6.2008 Anspruch auf Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung hat.