VGH Baden-Württemberg - Urteil vom 02.11.2006
8 S 1891/05
Normen:
BBauG § 173 Abs. 1 S. 1; BauGB § 31 Abs. 1; BauNVO § 1 Abs. 9; BauNVO § 6 Abs. 2 Nr. 8; BauNVO § 7 Abs. 2 Nr. 2;
Fundstellen:
BauR 2007, 1373
BRS 70 Nr. 72
DÖV 2007, 805
Vorinstanzen:
VG Stuttgart, vom 16.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 16 K 4925/04

Bauplanungsrecht, Baurecht Abweichung, Ausnahme, Befreiung: Vergnügungsstätte, Spielhalle, Spielothek, Kerngebietstypik, Schwellenwert, Mischgebietsverträglichkeit, Ausnahme, Trading-down-Effekt

VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 02.11.2006 - Aktenzeichen 8 S 1891/05

DRsp Nr. 2008/8034

Bauplanungsrecht, Baurecht Abweichung, Ausnahme, Befreiung: Vergnügungsstätte, Spielhalle, Spielothek, Kerngebietstypik, Schwellenwert, Mischgebietsverträglichkeit, Ausnahme, Trading-down-Effekt

([Un-] Zulässigkeit einer kerngebietstypischen Spielhalle in einem Mischgebiet) »1. Die Gemeinde kann die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit von Vergnügungsstätten gemäß § 1 Abs. 9 BauNVO regeln. Derartige Festsetzungen können auch im Geltungsbereich eines nach § 173 Abs. 3 Satz 1 BBauG übergeleiteten Bebauungsplans getroffen werden (im Anschluss an VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 16.12.1991 - 8 S 14/89 -, NVwZ-RR 1993, 122 ff.). 2. Eine Spielhalle mit einer Nutzfläche von 127 m², in der nach der Neufassung der SpielVO vom 01.01.2006 (BGBl I 2005, 3495) die Aufstellung von (nicht gerundet) zehn Geldspielgeräten gewerberechtlich zulässig ist, gehört in der Regel zu den kerngebietstypischen Vergnügungsstätten, die in einem Mischgebiet nicht zulässig sind (im Anschluss an VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 20.08.1991 - 5 S 2881/90 - und Beschluss vom 12.09.2002 - 8 S 1571/02 -, DÖV 2003, 642 f.).«

Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 16. März 2005 - 16 K 4925/04 - geändert. Die Klage wird in vollem Umfang abgewiesen.