BVerwG - Urteil vom 07.07.1994
4 C 21.93
Normen:
BauGB § 1 Abs. 3; BauGB § 22 Abs. 1, Abs. 2, Abs. 5; GG Art. 14 Abs. 1 S. 2; WEG § 30, § 31;
Fundstellen:
BVerwGE 96, 217
BBauBl 1995, 311
BRS 56 Nr. 93
Buchholz 406.11 § 22 BauGB Nr. 2
BWVPr 1994, 278
DÖV 1995, 30
DVBl 1994, 1149
GewArch 1994, 465
MittBayNot 1994, 460
NVwZ 1995, 375
UPR 1994, 447
ZfBR 1994, 284
ZMR 1994, 537
Vorinstanzen:
VG Augsburg, vom 04.12.1991 - Vorinstanzaktenzeichen Au 4 K 90 A.1766
VGH Bayern, vom 16.08.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 26 B 92.273

Bauplanungsrecht: Städtebauliche Zulässigkeit der Begründung von Wohnungseigentum nach § 22 BauGB

BVerwG, Urteil vom 07.07.1994 - Aktenzeichen 4 C 21.93

DRsp Nr. 1995/623

Bauplanungsrecht: Städtebauliche Zulässigkeit der Begründung von Wohnungseigentum nach § 22 BauGB

1. § 22 BauGB stellt eine Regelung über Inhalt und Schranken des Eigentums im Sinne des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG dar. 2. Ob eine vorhandene oder vorgesehene Zweckbestimmung eines Gebiets für den Fremdenverkehr gegeben ist, regelt § 22 Abs. 2 Satz 3 BauGB für die in dieser Vorschrift beschriebenen Gebiete abschließend. 3. Die in § 22 Abs. 2 Satz 1 BauGB vorgesehene Maßnahme der Sicherung erfordert von der Gemeinde eine Beurteilung, ob und in welcher Hinsicht sie von dem ihr eingeräumten Ermessen Gebrauch machen will, die in § 22 Abs. 2 Satz 3 BauGB aufgeführten Gebietsteile im Sinne des § 22 Abs. 2 Satz 2 BauGB vor Beeinträchtigungen zu schützen. 4. § 22 Abs. 2 BauGB ermächtigt die Gemeinde im Regelfall nicht, für das gesamte Gemeindegebiet eine Fremdenverkehrssatzung zu erlassen.

Normenkette:

BauGB § 1 Abs. 3; BauGB § 22 Abs. 1, Abs. 2, Abs. 5; GG Art. 14 Abs. 1 S. 2; WEG § 30, § 31;

Gründe:

I.

1. Die Beteiligten streiten um die städtebauliche Zulässigkeit der Begründung von Wohnungseigentum nach § 22 BauGB. Die Klägerin beabsichtigt, eine Ferienwohnanlage im Gebiet des beigeladenen Marktes Oberstdorf zu errichten.