BayObLG vom 24.05.1985
2 Z 61/84
Normen:
BGB § 883 ; GBVfg § 15 Abs.1 lit.b;
Fundstellen:
DB 1985, 2140
DRsp I(150)278a
MDR 1985, 846
Rpfleger 1985, 353

BayObLG - 24.05.1985 (2 Z 61/84) - DRsp Nr. 1992/7100

BayObLG, vom 24.05.1985 - Aktenzeichen 2 Z 61/84

DRsp Nr. 1992/7100

a. Ausnahmsweise zulässige Auflassungsvormerkung für eine Kommanditgesellschaft in Gründung, und zwar mit Eintragung der Mitglieder der Gesellschaft unter Angabe der Firma und des Sitzes der KG mit dem Zusatz »KG in Gründung« als Berechtigte (Anwendung des § 15 Abs. 1 Buchst. b GBVerfüg).

Normenkette:

BGB § 883 ; GBVfg § 15 Abs.1 lit.b;

»... Eine KG kann unter ihrer Firma Rechte erwerben (§ 161 Abs. 2, § 124 Abs. 1 HGB). Sie kann unter ihrer Firma ins Grundbuch eingetragen werden (§ 15 Abs. 1 Buchst. b GBVfg [GBVerfüg]). Für eine bürgerlich-rechtliche Gesellschaft gilt dies nicht. Sie hat keine Firma (vgl. § 17 Abs. 1 HGB). Die Rechte stehen den Gesellschaftern zur gesamten Hand zu. Gläubiger eines mit Vormerkung zu sichernden Auflassungsanspruchs sind die an dieser Gesellschaft beteiligten Personen in ihrer gesamthänderischen Verbundenheit (vgl. MünchKomm, BGB, RdNr. 110, Palandt, BGB, 44. Aufl., Anm. 5, je zu § 705). Ist ein Recht »der Gesellschaft« im Grundbuch einzutragen, so sind als Inhaber des Rechts die Gesellschafter mit dem Zusatz einzutragen, daß ihnen das Recht als Gesellschaftern des bürgerlichen Rechts zusteht (§ 47 GBO : vgl. BGHZ 45, 348). Die bürgerlich-rechtliche Gesellschaft ist als solche nicht grundbuchfähig (vgl. RGZ 127, 309/311 f.).