BGH - Urteil vom 21.11.1991
VII ZR 203/90
Normen:
BGB §§ 631 ff.; VOB/A §§ 1 ff., § 19;
Fundstellen:
BGHR VOB/A § 19 Nr. 2 Bindungsfrist 1
BGHR VOB/A, Rechtsnatur 1
BGHZ 116, 149
BauR 1992, 221
DB 1992, 1822
DRsp I(138)629d-f
DÖV 1992, 450
MDR 1992, 262
NJW 1992, 827
WM 1992, 358
ZfBR 1992, 67

BGH - Urteil vom 21.11.1991 (VII ZR 203/90) - DRsp Nr. 1992/473

BGH, Urteil vom 21.11.1991 - Aktenzeichen VII ZR 203/90

DRsp Nr. 1992/473

d. Rechtscharakter der VOB/A als Verwaltungsvorschrift mit Rechtswirkung grundsätzlich nur im Innenverhältnis der öffentlichen Auftraggeber; e. Möglichkeit mittelbarer Außenwirkung auf die (vor-)vertraglichen Rechtsbeziehungen, die aus einer ausdrücklich auf der Grundlage der VOB/A gemachten Ausschreibung resultieren; f. in diesem Sinne Verstoß gegen Treu und Glauben durch einen öffentlichen Auftraggeber, der ohne besonderen Gründe eine längere als die in § 19 VOB/A vorgesehene Bindungsfrist fordert.

Normenkette:

BGB §§ 631 ff.; VOB/A §§ 1 ff., § 19;

Tatbestand:

Die klagende Gemeinde verlangt vom Beklagten Schadensersatz, weil er sich geweigert hat, aufgrund des ihm nach öffentlicher Ausschreibung erteilten Zuschlags die ausgeschriebenen Arbeiten (Abbruch-, Erd-, Beton- und Maurerarbeiten für den Neubau einer Turnhalle) auszuführen.

Der Beklagte hat sich u.a. auf Kalkulationsirrtümer berufen. Im übrigen hat er die Auffassung vertreten, die Zuschlags- und Bindungsfrist, die vom 21. April 1989 (Submissionstermin) bis zum 27. Juni 1989 (Ablauf der Zuschlagsund Bindungsfrist) lief, sei unangemessen lang.

Das Landgericht hat der auf Verurteilung im Betrag von 61.833,37 DM zuzüglich Zinsen gerichteten Klage in vollem Umfang stattgegeben. Auf die Berufung des Beklagten hat das Oberlandesgericht die Klage abgewiesen. Hiergegen wendet sich die Revision der Klägerin.