BVerwG - Urteil vom 21.11.1996
4 C 33.94
Normen:
BBergG § 2 Abs. 1 Nr. 1 ; BGB § 93 § 94 § 905 § 984 ; DSchPflG (Denkmalschutz- und -pflegegesetz) Rheinland-Pfalz § 19a ; EGBGB Art. 1 Abs. 2 Art. 73 ; GG Art. 12 Art. 14 Abs. 1 S. 2, Abs. 3 Art. 70 Abs. 1 Art. 72 Abs. 1 Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 Art. 75 Abs. 1 Nr. 3 ;
Fundstellen:
BVerwGE 102, 260
BauR 1997, 292
BRS 58, Nr. 234
DVBl 1997, 435
DÖV 1997, 417
IBR 1997, 115
NJW 1997, 1171
NuR 1997, 193
NVwZ 1997, 577
RdL 1997, 39
UPR 1997, 249
ZfB 1997, 36
Vorinstanzen:
VG Mainz, vom 22.05.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 284/91
OVG Rheinland-Pfalz, vom 11.11.1993 - Vorinstanzaktenzeichen 1 A 12140/92

Denkmalschutzrecht - Umfang des herkömmlichen Schatzregals, Verfassungsmäßigkeit des rheinland-pfälzischen Denkmalschutz- und -pflegegesetzes

BVerwG, Urteil vom 21.11.1996 - Aktenzeichen 4 C 33.94

DRsp Nr. 1997/63

Denkmalschutzrecht - Umfang des herkömmlichen Schatzregals, Verfassungsmäßigkeit des rheinland-pfälzischen Denkmalschutz- und -pflegegesetzes

»1. Das herkömmliche Schatzregal erstreckt sich nicht auf Fossilienfunde.2. Die Gesetzgebungskompetenz der Länder umfaßt das Recht, den originären Eigentumserwerb an Fossilienfunden zu regeln.3. § 19a des rheinland-pfälzischen Denkmalschutz- und -pflegegesetzes ist mit dem Grundgesetz vereinbar.«

Normenkette:

BBergG § 2 Abs. 1 Nr. 1 ; BGB § 93 § 94 § 905 § 984 ; DSchPflG (Denkmalschutz- und -pflegegesetz) Rheinland-Pfalz § 19a ; EGBGB Art. 1 Abs. 2 Art. 73 ; GG Art. 12 Art. 14 Abs. 1 S. 2, Abs. 3 Art. 70 Abs. 1 Art. 72 Abs. 1 Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 Art. 75 Abs. 1 Nr. 3 ;

Gründe:

I.

Die Kläger sind Eigentümer eines Grundstücks im Außenbereich der Gemarkung Meisenheim. Die Denkmalfachbehörde des beklagten Landes stellte aufgrund eines Hinweises fest, daß auf diesem Grundstück eine Grube bis zu einem Niveau ausgehoben war, in dem nach ihrer Kenntnis Fossilien von wissenschaftlichem Wert zu finden sind. An den folgenden Tagen führte die Denkmalfachbehörde eine Grabung durch, bei der mehrere Fossilien geborgen wurden. Darauf teilte die Behörde den Klägern mit, daß man das Grundstück zur Durchführung der Grabung wegen Gefahr im Verzuge ohne vorherige Benachrichtigung betreten und eine Notbergung vorgenommen habe.