BGH - Urteil vom 23.09.1993
III ZR 139/92
Normen:
BGB § 839;
Fundstellen:
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Bauvorbescheid 6
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Bauvorbescheid 7
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Dritter 51
BRS 55 Nr. 151
BauR 1994, 349
DB 1993, 2526
DRsp I(147)289b
DVBl 1994, 281
DÖV 1994, 837
MDR 1993, 1180
NJW 1994, 130
UPR 1994, 61
VersR 1994, 94
WM 1993, 2135
ZfBR 1994, 103
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main,
LG Wiesbaden,

Drittschützende Amtspflicht gegenüber Erwerber bei Erteilung eines Bauvorbescheids

BGH, Urteil vom 23.09.1993 - Aktenzeichen III ZR 139/92

DRsp Nr. 1993/2452

Drittschützende Amtspflicht gegenüber Erwerber bei Erteilung eines Bauvorbescheids

»Die Amtspflicht der Bauaufsichtsbehörde, einen inhaltlich unrichtigen (positiven) Bauvorbescheid nicht zu erteilen, kann drittschützende Wirkung auch zugunsten eines künftigen Käufers entfalten, der das Grundstück in Vertrauen auf jenen Bescheid von dessen ursprünglichem Adressaten erwirbt (Fortführung der Grundsätze des für BGHZ vorgesehenen Senatsurteils vom 6. Mai 1993 - III ZR 2/92)"

Normenkette:

BGB § 839;

Tatbestand:

Die Klägerin kaufte durch Vertrag vom 31. Juli 1985 von den Eheleuten M. ein Grundstück in der beklagten Stadt zum Preise von 145.000 DM. Die Verkäufer hatten zuvor beim Bauaufsichtsamt der Beklagten eine Bauvoranfrage, betreffend die Errichtung eines Wochenendhauses auf dem Grundstück, gestellt und durch Bauvorbescheid vom 2. April 1985 die Bestätigung erhalten, das Grundstück liege im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplans »G.«, einem Wochenendhausgebiet. In den Kaufvertrag mit der Klägerin wurde dementsprechend die Erklärung der Verkäufer aufgenommen, das Grundstück liege im Bereich jenes rechtsverbindlichen Planes; außerdem erklärte die Klägerin, daß sie sich über die bestehenden Bebauungsvorschriften Klarheit verschafft habe.