BGH - Urteil vom 12.03.1984
II ZR 198/82
Normen:
BGB § 632 ;
Fundstellen:
BGHZ 90, 287
BGHZ 90, 287, 294
NJW 1984, 2030
NJW 1984, 2031
ZfBR 1989, 185

Einwand des Rechtsmißbrauchs bei Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern

BGH, Urteil vom 12.03.1984 - Aktenzeichen II ZR 198/82

DRsp Nr. 1996/14152

Einwand des Rechtsmißbrauchs bei Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern

Die Zahlungspflicht des Bürgen entfällt nur in Fällen, in denen die mißbräuchliche Ausnutzung einer formalen Rechtsstellung durch den Begünstigten klar erkennbar ist. Alle Streitfragen tatsächlicher und rechtlicher Art sind in einem etwaigen Rückforderungsprozeß auszutragen.

Normenkette:

BGB § 632 ;

Hinweise:

Ebenso: BGH, LM § 765 BGB Nr. 48 = NJW-RR 1987, 683; NJW 1989, 1480, 1481.

Der Bürge ist grundsätzlich berechtigt, ohne Rücksprache mit dem Schuldner zu leisten. Seine Prüfungspflicht beschränkt sich im Innenverhältnis auf die Frage, ob die materielle Berechtigung offensichtlich fehlt, also ob die Zahlungsaufforderung eine unzulässige Rechtsausübung darstellt (BGH, NJW 1989, 1480, 1481 f.; BauR 1988, 894 = NJW 1988, 2610).

Fundstellen
BGHZ 90, 287
BGHZ 90, 287, 294
NJW 1984, 2030