BGH - Urteil vom 23.06.1988
III ZR 8/87
Normen:
GG Art. 14 Abs.1;
Fundstellen:
BGHR BadWürtt DSchG § 24 Abs. 1 Bodenfund 1
BGHR GG Art. 14 Abs. 3 Satz 3 Denkmalschutz 1
BGHR GG Art. 14 Abs. 3 Satz 3 Opfergrenze 1
BGHZ 105, 15
BRS 53 Nr. 148
DRsp V(522)224a
MDR 1988, 1034
NJW 1988, 3201
RdL 1988, 241
VersR 1988, 1125
ZfBR 1989, 33
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Ulm,

Enteignender Eingriff durch Unterbindung des rechtmäßig betriebenen Abbaus von Bodenschätzen

BGH, Urteil vom 23.06.1988 - Aktenzeichen III ZR 8/87

DRsp Nr. 1992/2414

Enteignender Eingriff durch Unterbindung des rechtmäßig betriebenen Abbaus von Bodenschätzen

»Wird der rechtmäßig betriebene Abbau von Bodenschätzen zeitweise (hier: über 3 Jahre) hoheitlich unterbunden, um historisch wertvolle Bodenfunde auszuwerten und zu sichern, und entstehen dadurch dem Abbauunternehmer mehrjährige fühlbare Ertragsverluste, so liegt ein entschädigungspflichtiger Eingriff von enteignender Wirkung vor.«

Normenkette:

GG Art. 14 Abs.1;

Tatbestand:

Der Kläger ist Eigentümer der in Gemarkung E gelegenen Grundstücke Parz. Nr. 972/2 und 973-976, die abbauwürdige Sandvorkommen enthalten. Aufgrund einer ihm erteilten Baugenehmigung des Landratsamts U vom 21. August 1972 betreibt der Kläger seit dem Jahre 1972 auf den genannten Grundstücken eine Sandgrube.