OLG Karlsruhe - Beschluss vom 27.07.2023
18 UF 233/22
Normen:
VO (EG) 2201/2003 (Brüssel IIa-VO) Art. 8 Abs. 1; VO (EU) 2019/1111 (Brüssel IIb-VO) Art. 7 Abs. 1; VO (EU) 2019/1111 (Brüssel IIb-VO) Art. 100 Abs. 2; FamFG § 159 Abs. 2 S. 1 Nr. 3; FamFG § 68 Abs. 5 Nr. 1; FamFG § 68 Abs. 3 S. 2; FamFG § 159 Abs. 1; FamFG § 159 Abs. 2 S. 2;
Fundstellen:
FamRZ 2023, 1809
Vorinstanzen:
AG Überlingen, vom 14.11.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 1 F 52/22

Erforderlichkeit einer erneuten Anhörung der Eltern im kinderschutzrechtlichen VerfahrenErforderlichkeit der Anhörung des Kindes im Beschwerdeverfahren bezüglich eines kinderschutzrechtlichen VerfahrensRechtsfolgen des Entfallens der internationale Zuständigkeit im Beschwerdeverfahren im kinderschutzrechtlichen Verfahren

OLG Karlsruhe, Beschluss vom 27.07.2023 - Aktenzeichen 18 UF 233/22

DRsp Nr. 2023/11140

Erforderlichkeit einer erneuten Anhörung der Eltern im kinderschutzrechtlichen Verfahren Erforderlichkeit der Anhörung des Kindes im Beschwerdeverfahren bezüglich eines kinderschutzrechtlichen Verfahrens Rechtsfolgen des Entfallens der internationale Zuständigkeit im Beschwerdeverfahren im kinderschutzrechtlichen Verfahren

1: § 68 Abs. 5 Nr. 1 FamFG steht dem Absehen von einer erneuten Anhörung der Eltern in kinderschutzrechtlichen Verfahren nach §§ 1666, 1666a BGB nicht entgegen, wenn das Beschwerdegericht wegen fehlender internationaler Zuständigkeit nicht in der Sache entscheidet. 2: Die Vorschriften der §§ 68 Abs. 3 Satz 1, 159 FamFG sind einschränkend so auszulegen, dass eine Anhörung des Kindes und das Sich-Verschaffen eines persönlichen Eindrucks nicht erforderlich sind, wenn eine Beschwerde wegen des Entfallens der internationalen Zuständigkeit während des Beschwerdeverfahrens zurückgewiesen wird.

Tenor

1.

Die Beschwerde der Eltern gegen den Beschluss des Amtsgerichts - Familiengericht - Überlingen vom 14.11.2022 (1 F 52/22) wird zurückgewiesen.

2.

Die Eltern tragen die Kosten des Beschwerdeverfahrens.

3.

Der Verfahrenswert für das Beschwerdeverfahren wird auf 4.000 € festgesetzt.

Normenkette:

VO (EG) 2201/2003 (Brüssel IIa-VO) Art. 8 Abs. 1; VO (EU) 2019/1111 (Brüssel IIb-VO) Art. 7 Abs. 1; VO (EU) 2019/1111 (Brüssel IIb-VO) Art. 100 Abs. 2;