BVerwG - Urteil vom 17.06.1994
8 C 22.92
Normen:
BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 15; BauGB § 131 Abs. 1 S. 1; BauGB § 135 Abs. 5 S. 1; BGB § 242;
Fundstellen:
Buchholz 406.11 § 131 BauGB Nr. 92
BWGZ 1994, 821
DÖV 1995, 38
DRsp Nr. 1996/5622
DVBl 1995, 66
HGZ 1994, 512
KStZ 1995, 190
NVwZ 1995, 1213
UPR 1994, 446
ZfBR 1995, 38
ZKF 1995, 37ZMR 1994, 531
Vorinstanzen:
VG Karlsruhe, vom 26.11.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 210/89
VGH Baden-Württemberg, vom 01.06.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 2 S 288/91

Erschließungsbeitragsrecht: Zumutbarkeit des Aufwands zur Beseitigung der dem Erschlossensein entgegenstehende tatsächliche und rechtliche Hindernisse

BVerwG, Urteil vom 17.06.1994 - Aktenzeichen 8 C 22.92

DRsp Nr. 1995/638

Erschließungsbeitragsrecht: Zumutbarkeit des Aufwands zur Beseitigung der dem Erschlossensein entgegenstehende tatsächliche und rechtliche Hindernisse

1. Der Aufwand finanzieller Mittel ist einem Grundeigentümer zur Beseitigung von der Erfüllung (bebauungs- und) bauordnungsrechtlicher Erreichbarkeitsanforderungen entgegenstehenden (tatsächlichen) Hindernissen zumutbar, wenn er hinter der Wertsteigerung zurückbleibt, die das Grundstück durch eine infolge der Beseitigung dieser Hindernisse eintretende Bebaubarkeit erfährt (im Anschluß an Urteil vom 29. April 1988 - BVerwG 8 C 24.87 - BVerwGE 79, 283 [287 ff.]). 2. Eine von § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB gedeckte Festsetzung "private Grünfläche - Hausgärten" für einen Grundstücksstreifen entlang einer Anbaustraße hindert grundsätzlich nicht die Anlegung eines befestigten Treppenwegs auf der von dieser Festsetzung erfaßten Grundstücksfläche, und zwar unabhängig davon, ob der Weg (ausschließlich) zur angemessenen Bewirtschaftung des ausgewiesenen Hausgartens oder (auch) zur Vermittlung einer fußläufigen Verbindung zwischen dem überbaubaren Teil des entsprechenden Grundstücks und der Anbaustraße bestimmt und geeignet ist, die durch die Grünfläche von dem überbaubaren Grundstücksteil getrennt ist.