BFH - Urteil vom 29.10.2019
IX R 10/18
Normen:
EStG § 20 Abs. 2, § 22 Nr. 2, § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, Abs. 3, § 49 Abs. 1 Nr. 8; KBV § 1 Abs. 1 Nr. 1; BGB § 631, § 797, § 807, § 808; GG Art. 3 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2020, 858
BFH/NV 2020, 570
BStBl II 2020, 258
DB 2020, 871
DStR 2020, 707
DStRE 2020, 496
DStZ 2020, 350
FR 2020, 515
NZA 2020, 850
ZEV 2020, 480
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 02.03.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 2508/17

Ertragsteuerliche Behandlung des Gewinns aus der Veräußerung von Fußball-Tickets

BFH, Urteil vom 29.10.2019 - Aktenzeichen IX R 10/18

DRsp Nr. 2020/4734

Ertragsteuerliche Behandlung des Gewinns aus der Veräußerung von Fußball-Tickets

1. Champions League-Tickets zählen zu den "anderen Wirtschaftsgütern", die Gegenstand eines privaten Veräußerungsgeschäfts i.S. des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Satz 1 EStG sein können. 2. § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG erfasst auch Einkünfte aus der Veräußerung von Wertpapieren, soweit sie nicht zu § 20 EStG gehören. 3. Champions League-Tickets sind keine Gegenstände des täglichen Gebrauchs i.S. des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Satz 2 EStG.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 02.03.2018 - 5 K 2508/17 aufgehoben.

Die Klage wird abgewiesen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens haben die Kläger zu tragen.

Normenkette:

EStG § 20 Abs. 2, § 22 Nr. 2, § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, Abs. 3, § 49 Abs. 1 Nr. 8; KBV § 1 Abs. 1 Nr. 1; BGB § 631, § 797, § 807, § 808; GG Art. 3 Abs. 1;

Gründe

I.

Die Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) haben in ihrer Einkommensteuererklärung für das Jahr 2015 (Streitjahr) bei den privaten Veräußerungsgeschäften die Anschaffung und Veräußerung von zwei Tickets für das Finale der UEFA Champions League 2015 in Berlin erklärt.