BGH - Urteil vom 07.12.1989
VII ZR 343/88
Normen:
BGB § 313, § 675 ; ZPO § 139, § 278 Abs. 3 ;
Fundstellen:
AnwBl 1991, 102
BGHR BGB § 313 Satz 1 Einheitlichkeitswille 4
BGHR ZPO § 139 Abs. 1 Anwaltsprozeß 4
BGHR ZPO § 539 Verfahrensmangel 4
BauR 1990, 228
DRsp I(125)344a-b
MDR 1990, 615
NJW-RR 1990, 340
WM 1990, 764
ZfBR 1990, 76, 192
ZfBR 1996, 262, 318
Vorinstanzen:
SchlHOLG,
LG Kiel,

Formbedürftigkeit eines Geschäftsbesorgungsvertrages im Bauherrenmodell; Prüfungsmaßstab bei Verletzung der Aufklärungs- und Hinweispflicht

BGH, Urteil vom 07.12.1989 - Aktenzeichen VII ZR 343/88

DRsp Nr. 1992/1522

Formbedürftigkeit eines Geschäftsbesorgungsvertrages im Bauherrenmodell; Prüfungsmaßstab bei Verletzung der Aufklärungs- und Hinweispflicht

»1. Zur Formbedürftigkeit eines Geschäftsbesorgungsvertrages nach § 313 BGB und zur Heilung des Formmangels, wenn der Vertrag auf den Erwerb einer Eigentumswohnung im Rahmen eines Bauherrenmodells gerichtet ist (im Anschluß an Senatsurteil BGHZ 101, 393). 2. Maßgeblich für die Frage, ob der Tatrichter gegen die ihm obliegende Aufklärungs- und Hinweispflicht verstoßen hat, ist der materiell-rechtliche Standpunkt des Tatrichters ohne Rücksicht auf seine Richtigkeit (im Anschluß an BGHZ 86, 221 und BGH NJW 1986, 133).«

Normenkette:

BGB § 313, § 675 ; ZPO § 139, § 278 Abs. 3 ;

Tatbestand:

Die Beklagten sind Mitglieder der Bauherrengemeinschaft A.-Straße in L.. Die Dr. J. AG, die jetzige Gemeinschuldnerin, die Anlageberatungen durchführte, vermittelte den Erwerb von Beteiligungen an Bauherrengemeinschaften.

Am 12. Oktober 1984 erteilten die Beklagten, die beabsichtigten, Mitglieder der genannten Bauherrengemeinschaft zu werden, der Dr. J. AG einen schriftlichen "Auftrag", dessen Annahme die Dr. J. AG mit Schreiben vom 16. Oktober 1984 bestätigte.

Der Formularvertrag enthielt u.a. folgende Bestimmungen: