BGH - Urteil vom 08.07.2004
VII ZR 24/03
Normen:
AGBG § 9 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BGHReport 2004, 1543
BauR 2004, 1609
DB 2004, 2317
MDR 2005, 29
NJW-RR 2004, 1463
NZBau 2004, 609
WM 2005, 894
ZGS 2004, 364
ZIP 2004, 1855
ZfBR 2005, 47
ZfIR 2004, 990
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main,
LG Wiesbaden,

Formularmäßige Vereinbarung einer Vertragsstrafe mit einer Obergrenze von 10 %; Vertrauensschutz für Altverträge

BGH, Urteil vom 08.07.2004 - Aktenzeichen VII ZR 24/03

DRsp Nr. 2004/13529

Formularmäßige Vereinbarung einer Vertragsstrafe mit einer Obergrenze von 10 %; Vertrauensschutz für Altverträge

»a) Eine in Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auftraggebers enthaltene Vertragsstrafenklausel mit einer Obergrenze von 10 % in einem Bauvertrag mit einer für die Vertragsstrafe maßgeblichen Abrechnungssumme ab 15 Millionen DM ist auch dann unwirksam, wenn der Vertrag vor dem Bekanntwerden der Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 23. Januar 2003 - VII ZR 210/01, BGHZ 153, 311 geschlossen worden ist.b) Bei Verträgen unterhalb einer Abrechnungsumme von 15 Millionen DM kann Vertrauensschutz nur für Verträge in Anspruch genommen werden, die bis zum 30. Juni 2003 geschlossen worden sind.«

Normenkette:

AGBG § 9 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin verlangt die Herausgabe einer Bürgschaft über 2.084.000 DM Zug um Zug gegen Übergabe einer Bürgschaft über 193.200 DM.

Die Rechtsvorgängerin der Klägerin, die B. GmbH, schloß als Auftraggeberin mit der Beklagten einen Generalunternehmervertrag über die Errichtung eines Geschäftshauses in D. zum Pauschalfestpreis von 18.908.000 DM. Der Vertrag enthielt folgende Regelung zur Vertragsstrafe: