2. Rechtsprechung
  3. 2018
  4. BGH
BGH - Urteil vom 01.02.2018
I ZR 82/17
Normen:
HWG § 1 Abs. 1 Nr. 1a, 2; HWG § 11 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und Nr. 7-9 und Nr. 11 und Nr. 12 S. 2; MPG § 3 Nr. 1 Buchst. a); AMG § 2 Abs. 1; UWG § 3 Abs. 2; UWG § 8 Abs. 1; UWG § 8 Abs. 3 Nr. 2; GG Art. 3 Abs. 1;
Fundstellen:
GRUR 2018, 627
MDR 2018, 877
NJW-RR 2018, 805
WRP 2018, 827
Vorinstanzen:
LG Limburg, vom 04.03.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 17/15
OLG Frankfurt/Main, vom 30.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 6 U 64/16

Gefäßgerüst (hier: Stent) mit Hauptwirkung auf physikalischem Wege als Medizinprodukt durch das Ausbringen eines Wirkstoffs zur Vorbeugung eines übermäßigen Gewebewachstums; Beschränkte Anwendbarkeit der Werbeverbote auf Medizinprodukte sowohl für gegenständliche als auch für stoffliche Medizinprodukte; Unterlassung der Bewerbung des bioresorbierbaren Gefäßgerüsts mit einer ärztlichen Empfehlung

BGH, Urteil vom 01.02.2018 - Aktenzeichen I ZR 82/17

DRsp Nr. 2018/5948

Gefäßgerüst (hier: Stent) mit Hauptwirkung auf physikalischem Wege als Medizinprodukt durch das Ausbringen eines Wirkstoffs zur Vorbeugung eines übermäßigen Gewebewachstums; Beschränkte Anwendbarkeit der Werbeverbote auf Medizinprodukte sowohl für gegenständliche als auch für stoffliche Medizinprodukte; Unterlassung der Bewerbung des bioresorbierbaren Gefäßgerüsts mit einer ärztlichen Empfehlung

HWG § 1 Abs. 1 Nr. 1a und Nr. 2, § 11 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 und Satz 2 MPG § 3 Nr. 1 Buchst. a a) Ein Gefäßgerüst (Stent), dessen Hauptwirkung auf physikalischem Wege erreicht wird, ist auch dann kein Arzneimittel, sondern ein Medizinprodukt, wenn zur Vorbeugung eines übermäßigen Gewebewachstums ein Wirkstoff ausgebracht wird und das Gefäßgerüst bioresorbierbar ist, also nach einiger Zeit im Körper zerfällt.b) Die beschränkte Anwendbarkeit der Werbeverbote des § 11 Abs. 1 Satz 1 HWG auf Medizinprodukte gemäß § 11 Abs. 1 Satz 2 HWG gilt sowohl für gegenständliche als auch für stoffliche Medizinprodukte.

Tenor

Die Revision gegen das Urteil des 6. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 30. März 2017 wird auf Kosten der Klägerin zurückgewiesen.

Normenkette:

HWG § 1 Abs. 1 Nr. 1a, 2; HWG § 11 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und Nr. 7-9 und Nr. 11 und Nr. 12 S. 2; MPG § 3 Nr. 1 Buchst. a); AMG § 2 Abs. 1; UWG § 3 Abs. 2; UWG § 8 Abs. 1; UWG § 8 Abs. 3 Nr. 2;