BSG - Urteil vom 21.12.2022
B 9 SB 3/20 R
Normen:
SGG § 170 Abs. 2 S. 2; SGG § 155 Abs. 3; SGG § 155 Abs. 4; GG Art. 101 Abs. 1; SGG § 202 S. 1; ZPO § 547 Nr. 1; SGG § 33 Abs. 1 S. 1; SGB IX § 152 Abs. 1; SGB X § 37; SGB X § 39 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1-2; SGB X § 39 Abs. 1 S. 1; SGG § 163; SGB X § 31 S. 1;
Fundstellen:
NZS 2023, 639
Vorinstanzen:
LSG Berlin-Brandenburg, vom 16.06.2020 - Vorinstanzaktenzeichen L 13 SB 271/19
SG Cottbus, vom 12.11.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 17 SB 245/18

Herabsetzung des Grades der Behinderung im Rahmen einer HeilungsbewährungZulässigkeit einer rückwirkenden Herabsetzung des GdBAufrechterhaltung eines rückwirkenden und für die Vergangenheit somit unwirksamen Bescheides zumindest für die ZukunftTeilbarkeit eines Bescheides

BSG, Urteil vom 21.12.2022 - Aktenzeichen B 9 SB 3/20 R

DRsp Nr. 2023/5593

Herabsetzung des Grades der Behinderung im Rahmen einer Heilungsbewährung Zulässigkeit einer rückwirkenden Herabsetzung des GdB Aufrechterhaltung eines rückwirkenden und für die Vergangenheit somit unwirksamen Bescheides zumindest für die Zukunft Teilbarkeit eines Bescheides

Die rückwirkende Herabsetzung des GdB in einem Bescheid ist aufgrund des Verböserungsverbotes unzulässig. Der Bescheid ist aber zeitlich teilbar und das erkennende Gericht hat zu prüfen, ob der Bescheid, da er Dauerwirkung hat, nicht zumindest für die Zukunft wirksam aufgehoben werden konnte.

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 16. Juni 2020 aufgehoben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an dieses Gericht zurückverwiesen.

Normenkette:

SGG § 170 Abs. 2 S. 2; SGG § 155 Abs. 3; SGG § 155 Abs. 4; GG Art. 101 Abs. 1; SGG § 202 S. 1; ZPO § 547 Nr. 1; SGG § 33 Abs. 1 S. 1; SGB IX § 152 Abs. 1; SGB X § 37; SGB X § 39 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1-2; SGB X § 39 Abs. 1 S. 1; SGG § 163; SGB X § 31 S. 1;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Herabsetzung des zugunsten der Klägerin festgestellten Grads der Behinderung (GdB) von 50 auf 20.