BVerwG vom 07.02.1986
4 C 28.84
Normen:
BBauG § 35 Abs. 4; BGB § 133; VwVfG § 38 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BVerwGE 74, 15
AgrarR 1987, 232
BauR 1986, 315
BBauBl 1986, 497
BRS 46 Nr. 140
Buchholz 406.11 § 35 BBauG Nr. 231
DÖV 1986, 802
DRsp Nr. 1992/5596
DRsp V(520)115a
DRsp V(527)302d-e
DVBl 1986, 680
JuS 1987, 413
NJW 1986, 2267
NuR 1988, 34
NVwZ 1986, 832
RdL 1986, 193
StädteT 1986, 735
UPR 1986, 268
ZfBR 1986, 145
Vorinstanzen:
VG Schleswig-Holstein, vom 01.11.1977 - Vorinstanzaktenzeichen 8 A 192/77
II. OVG Niedersachsen/Schleswig-Holstein - Urteil vom 08.11.1983 - 1 A 91/82,

Materiellrechtliche Wirkung von Prozeßerklärungen [In-Aussicht-Stellen einer Baugenehmigung]; Voraussetzungen für die Anwendbarkeit des § 35 Abs. 4 BBauG

BVerwG, vom 07.02.1986 - Aktenzeichen 4 C 28.84

DRsp Nr. 1992/5594

Materiellrechtliche Wirkung von Prozeßerklärungen [In-Aussicht-Stellen einer Baugenehmigung]; Voraussetzungen für die Anwendbarkeit des § 35 Abs. 4 BBauG

1. Im Prozeß abgegebene Äußerungen von Beteiligten sind nur ausnahmsweise auch auf die Änderung der - streitigen - materiellen Rechtslage gerichtet. Die Mitteilung in einem Schriftsatz an das Gericht, die mit der Klage begehrte Baugenehmigung werden in Kürze erteilt, ist in der Regel keine Zusage, die Baugenehmigung zu erteilen. 2. Die Anwendbarkeit des § 35 Abs. 4 BBauG hängt nicht davon ab, daß die Nutzungsänderung in dem Zeitpunkt, in dem die Genehmigung bauaufsichtlich beantragt wird, noch nicht vollzogen (erst noch "beabsichtigt") ist (Abweichung von BVerwG Buchholz 406.11 § 35 BBauG Nr. 172).

Normenkette:

BBauG § 35 Abs. 4; BGB § 133; VwVfG § 38 Abs. 1 S. 1;

Gründe:

I.

Die Kläger begehren die Baugenehmigung für vier Ferienwohnungen, die sie in ein ehemaliges Mühlengebäude eingebaut haben, das früher zu einem landwirtschaftlichen Betrieb gehörte.