BVerwG vom 19.01.1989
7 C 77.87
Normen:
BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 5; BBauG § 9 Abs. 1 Nr. 5; BGB § 906, § 1004; BImSchG § 3 Abs. 1; BImSchG § 22 Abs. 1 Nr. 1; BImSchG § 22 Abs. 1 Nr. 2; BImSchG § 25 Abs. 2; VwGO § 40 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BVerwGE 81, 197
BauR 1989, 172
BayVBl 1989, 406
BRS 49 Nr. 203
Buchholz 406.25 § 22 BImSchG Nr. 6
DÖV 1989, 675
DRsp I(150)301d
DRsp V(540)179a-f
DRsp Nr. 1992/5211
DVBl 1989, 463
DWW 1989, 115
JurBüro 1990, 96
JuS 1989, 845
JZ 1989, 951
NJW 1989, 1291
NuR 1989, 435
UPR 1989, 189
WuM 1989, 262
ZfBR 1989, 127
ZfBR 1993, 37
Vorinstanzen:
VG Hamburg, vom 27.11.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 11 VG 3122/81
OVG Hamburg, vom 16.06.1987 - Vorinstanzaktenzeichen VI 30/85

Nachbarrechtlicher Abwehranspruch gegen Lärmbelästigungen durch eine schlicht-hoheitlich betriebene Sportanlage

BVerwG, vom 19.01.1989 - Aktenzeichen 7 C 77.87

DRsp Nr. 1992/5210

Nachbarrechtlicher Abwehranspruch gegen Lärmbelästigungen durch eine schlicht-hoheitlich betriebene Sportanlage

1. Der Abwehranspruch eines Nachbarn gegen den Lärm, der von einem von der öffentlichen Hand betriebenen Sportplatz ausgeht, ist öffentlich-rechtlicher Natur und deshalb vor den Verwaltungsgerichten geltend zu machen. 2. Im öffentlich-rechtlichen Nachbarstreit ist die Frage der Zumutbarkeit von Geräuschen nach den Maßstäben der §§ 3 Abs. 1 und 22 Abs. 1 BImSchG zu beurteilen (im Anschluß an das Urteil vom 29. April 1988 - BVerwG 7 C 33.87 - BVerwGE 79, 254 [257 f.]). 3. Die Sportausübung ist - auch als Freizeitbetätigung sowie als eine gesundheits- und sozialpolitisch förderungswürdige Angelegenheit - ebensowenig wie andere mit Geräuschen verbundene Tätigkeiten von der Rücksichtnahme auf das Ruhebedürfnis anderer Menschen, die in der Nachbarschaft von Sportanlagen wohnen, freigestellt. 4. Im Konflikt zwischen Wohnnutzung und Sportbetrieb kann es von Bedeutung sein, welche Nutzung eher vorhanden war.