BGH - Urteil vom 04.06.2013
VI ZR 288/12
Normen:
BGB § 31; BGB § 826; BGB § 830;
Fundstellen:
BB 2013, 1665
BB 2013, 2004
DB 2013, 1604
DB 2013, 9
DStR 2013, 14
MDR 2013, 906
NJW 2013, 8
NJW-RR 2013, 1448
VersR 2013, 1144
WM 2013, 1310
ZIP 2013, 1429
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, vom 28.06.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 12 O 344/08
OLG Stuttgart, vom 21.05.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 5 U 110/11

Nachweis der konkreten Kausalität einer Kapitalmarktinformation für den Willensentschluss des jeweiligen Anlegers im Rahmen des Anspruchstatbestandes des § 826 BGB auch bei extrem unseriöser Kapitalmarktinformation

BGH, Urteil vom 04.06.2013 - Aktenzeichen VI ZR 288/12

DRsp Nr. 2013/16470

Nachweis der konkreten Kausalität einer Kapitalmarktinformation für den Willensentschluss des jeweiligen Anlegers im Rahmen des Anspruchstatbestandes des § 826 BGB auch bei extrem unseriöser Kapitalmarktinformation

Auf den Nachweis der konkreten Kausalität einer Kapitalmarktinformation für den Willensentschluss des jeweiligen Anlegers kann im Rahmen des Anspruchstatbestandes des § 826 BGB auch dann nicht verzichtet werden, wenn eine Kapitalmarktinformation extrem unseriös ist. Eine "generelle" - unabhängig von der Kenntnis des potentiellen Anlegers postulierte - Kausalität einer falschen Werbeaussage ist unter Schutznormaspekten unvertretbar.

Tenor

Auf die Revision der Beklagten wird das Urteil des 5. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 21. Mai 2012 aufgehoben.

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil der 12. Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart vom 28. Juni 2011 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin hat die Kosten der Rechtsmittel zu tragen.

Normenkette:

BGB § 31; BGB § 826; BGB § 830;

Tatbestand

Die Klägerin macht gegen die Beklagte, eine Aktiengesellschaft nach türkischem Recht, deliktische Schadensersatzansprüche wegen des Erwerbs von Anteilen an der Beklagten und an der Kombassan Holding S.A. 1929 mit Sitz in Luxemburg (künftig: Kombassan Luxemburg) geltend.