BGH - Urteil vom 22.05.1997
VII ZR 290/95
Normen:
ArchLG § 1 Abs. 3 Nr. 1, § 2 Abs. 3 Nr. 2; BGB § 242 ; HOAI § 1, § 4 Abs. 2, 4 ;
Fundstellen:
BB 1997, 1814
BGHR BGB § 242 Rechtsausübung, unzulässige 48
BGHR HOAI § 1 Mindest- und Höchstsätze 1
BGHR HOAI § 4 Abs. 2 Ausnahmefall 1
BGHR HOAI § 4 Abs. 4 Honorarvereinbarung 7
BGHZ 136, 1
BauR 1997, 677
BauR 1998, 815
DB 1998, 257
MDR 1997, 729
NJW 1997, 2329
NJWE-WettbR 1997, 219
WM 1997, 1809
ZfBR 1997, 250
Vorinstanzen:
OLG Zweibrücken,
LG Frankenthal,

Persönlicher Geltungsbereich der HOAI; Unterschreitung der Mindestsätze; Schutzwürdigkeit des Vertrauens des Auftraggebers auf die Wirksamkeit der Vereinbarung

BGH, Urteil vom 22.05.1997 - Aktenzeichen VII ZR 290/95

DRsp Nr. 1997/4742

Persönlicher Geltungsbereich der HOAI; Unterschreitung der Mindestsätze; Schutzwürdigkeit des Vertrauens des Auftraggebers auf die Wirksamkeit der Vereinbarung

»1. a) Die Mindest- und Höchstsätze der HOAI sind aufgrund der für ihren Geltungsbereich maßgeblichen Ermächtigungsgrundlage des Art. 10, §§ 1 und 2 MRVG auf natürliche und juristische Personen unter der Voraussetzung anwendbar, daß sie Architekten- und Ingenieuraufgaben erbringen, die in der HOAI beschrieben sind. b) Sie sind nicht anwendbar auf Anbieter, die neben oder zusammen mit Bauleistungen auch Architekten- oder Ingenieurleistungen erbringen. 2. Ein Ausnahmefall, in dem die Unterschreitung der Mindestsätze zulässig ist, liegt vor, wenn aufgrund der besonderen Umstände des Einzelfalles unter Berücksichtigung des Zwecks der Mindestsatzregelung ein unter den Mindestsätzen liegendes Honorar angemessen ist.