BVerwG vom 12.09.1984
8 C 124.82
Normen:
BBauG § 131 Abs. 2; BBauG § 131 Abs. 3; BBauG § 135 Abs. 5;
Fundstellen:
BVerwGE 70, 96
BauR 1984, 626
BRS 43 Nr. 76
BRS 43 Nr. 139
Buchholz 406.11 § 35 BBauG Nr. 25
Buchholz 406.11 § 131 BBauG Nr. 56
DÖV 1985, 535
DRsp V(527)282c-f
DVBl 1985, 126
DVBl 1985, 126
HGZ 1984, 413
JuS 1985, 418
KStZ 1985, 51
NVwZ 1985, 277
StädteT 1985, 486
ZfBR 1987, 53
ZMR 1984, 429
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 23.02.1981 - Vorinstanzaktenzeichen 12 K 323/80
II. OVG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 20.07.1982 - 3 A 1607//81,

Pflicht zur Berücksichtigung offensichtlich vorliegender Billigkeitsgründe zum Erlaß des Erschließungsbeitrages von Amts wegen; Erschlossensein vor Inkrafttreten des BBauG; Mehrbelastungen alterschlossener Grundstücke aufgrund Aufwandsverteilung nach dem Frontmetermaßstab

BVerwG, vom 12.09.1984 - Aktenzeichen 8 C 124.82

DRsp Nr. 1992/5774

Pflicht zur Berücksichtigung offensichtlich vorliegender Billigkeitsgründe zum Erlaß des Erschließungsbeitrages von Amts wegen; "Erschlossensein" vor Inkrafttreten des BBauG; Mehrbelastungen alterschlossener Grundstücke aufgrund Aufwandsverteilung nach dem Frontmetermaßstab

1. Der Gemeinde offensichtlich erkennbare Umstände, die dazu führen, daß aus sachlichen Gründen ein (teilweiser) Billigkeitserlaß nach § 135 Abs. 5 BBauG geboten ist, sind von Amts wegen bereits im Heranziehungsverfahren zu berücksichtigen. Ein Verstoß gegen diese Pflicht führt nicht zur Rechtswidrigkeit eines gleichwohl (ungekürzt) ergehenden Erschließungsbeitragsbescheides (Modifizierung der bisherigen Rechtsprechung u.a. im Urteil vom 4. Mai 1979 - BVerwG IV C 25.76 - Buchholz 406.11 § 11 BBauG Nr. 69 S. 50 [57]).